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Comanchen

 
     
 
Im 16. Jahrhundert lebte oberhalb der Quellen des Arkansas in den östlichen Rocky Mountains im heutigen Wyoming ein steinzeitliches Jäger- und Sammlervolk, dessen Männer kaum 1,60 Meter und dessen Frauen meist nur 1,50 Meter an Körpergröße aufwiesen. Diese Indianer gehörten der utoaztekischen Shoshonen-Sprachfamilie an und nannten sich selbst „Nemene“. Bereits vor 1700 hatten die Nemene von den Spaniern das Pferd kennen gelernt, vor allem die schnellen und wendigen Mustangs, von denen sie sich im Laufe der Zeit eine große Zahl zulegten. Damit hatten sie zweierlei erreicht: sie konnten sich fortan mühelos von der Büffeljagd ernähren und waren im Krieg ungleich beweglicher geworden. In einer stürmischen Aufwärtsentwicklung während des 18. Jahrhunderts waren sie zu den besten Reitern der Prärie geworden und kontrollierten schließlich ein riesiges Gebiet von etwa 620 000 Quadratkilometern in Texas, Kansas, Colorado, New Mexiko und Oklahoma. In verschiedene Gruppen aufgeteilt, drangen sie meist mit Stroßtrupps von etwa 500 Kriegern mordend und plündernd bis nach Mexiko vor. Die Comanchen waren es, die den Herrschaftsanspruch der Spanier in Nordamerikas Kernland vereitelten, sie standen dem Vordringen der Franzosen in südwestlicher Richtung im Wege und 60 Jahre lang verzögerten sie das Vordringen der Angloamerikaner nach Südwesten. Die „Comanchen-Barriere“ war eine unsichtbare, aber fast unüberwindliche Grenze, denn die furchtlosen Comanchen brachten jedem den Tod, der sich in ihr Gebiet wagte. Erst als 1874 die US-Armee das Hauptlager der Comanchen in einer versteckten Schlucht aufspürte und über 1000 Pferde gnadenlos erschoss, war das Ende der Comanchen-Herrschaft gekommen. Bei diesem Ereignis waren die tapferen Krieger auf der herbstlichen Büffeljagd und konnten nicht verhindern, dass die Armee auch alle Vorräte im Lager verbrannten. Der Rest des Volkes wurde nach einigen letzten aussichtslosen Gefechten in eine Reservation abgeführt. Heute leben noch etwa 6000 Comanchen in Oklahoma, die aber ihre Stammesidentität weitgehend aufgegeben haben.
 
     
     
 
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