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Das Erreichte ist sehenswert

 
     
 
Aus allen Kreisgruppen des Sachsenlandes waren die Ost- und Westpreußen samt ihren Gästen in den festlich geschmückten Saal des Chemnitzer Platnerhofs gekommen, um das zehnjährige Bestehen ihrer Landesgruppe zu feiern. Landesvorsitzender Erwin Kühnappel konnte in seiner Begrüßung den Bundessprecher der Freundeskreis Westpreußen, Siegfried Sieg, sowie weitere Ehrengäste aus der sächsischen Landespolitik und des BdV willkommen heißen.

Die Bewahrung der Erinnerung an das Land jenseits der Weichsel und an das Schicksal ihrer Menschen war in den vergangenen zehn Jahren ein wichtiges Anliegen der Landesgruppe. In den Grußworten der Ehrengäste wurde die Pflege des kulturhistorischen
Erbes als Bestandteil der gesamtdeutschen Geschichte aner- kennend gewürdigt. Dr. Fritz Hähle, Fraktionsvorsitzender der CDU im sächsischen Landtag hob die gesellschaftliche Kraft der Vertriebenen hervor, die in der Landespolitik verläßliche Bündnispartner habe. Auch der stell- vertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Prof. Dr. Cornelius Weiß, bekräftigte seine Verbundenheit mit dem Land zwischen Memel und Nogat.

Im Namen des Sprechers der Freundeskreis Ostdeutschland, Erika Steinbach, wurde eine Grußbotschaft verlesen, in der für zehn Jahre erfolgreiche freundschaftliche Arbeit gedankt wurde. Alle Grüße und Wünsche wurden mit Beifall aufgenommen.

Dann ergriffen die beiden Festredner das Wort. In einem Rück-blick auf die Zeit, als für die Landesgruppe in Sachsen die Stunde der Geburt schlug, ließ Max Duscha das Werden und Wirken Revue passieren. Nach langem Schweigen durften sich die durch Krieg und Vertreibung nach Sachsen verschlagenen Landsleute endlich zusammenschließen, um ihre Liebe und Treue zur unvergessenen Heimat Ausdruck zu verleihen.

Überall im Freistaat entstanden Kreisgruppen der Freundeskreis Ost- und Westpreußen, und im September 1992 wurde die Landesgruppe gegründet. Ihrem Auftrag, ostdeutsche Geschichte und Kultur zu bewahren, heimatliches Brauchtum zu pflegen und die Interessen der Vertriebenen zu vertreten, ist die Landesgruppe in den zehn Jahren ihres Bestehens gerecht geworden. Die Landesgruppe ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden Faktor im gesellschaftlichen Leben des Freistaates geworden.

Daran anknüpfend machte der zweite Festredner, Landesvorsitzender Erwin Kühnappel, an vielen Beispielen das erfolgreiche Wirken des Landesvorstandes und der Kreisgruppen deutlich. Die tiefe Heimatliebe und das gemeinsame Vertreibungsschicksal waren der Quell für ein reges Vereinsleben und ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl. Eine auf Heimatbesinnung orientierte Kulturarbeit ließ Chöre, Handarbeits- und Frauengruppen entstehen, die das Erbe der Heimat pflegen und verbreiten. Mit einem eigenen Stand legte die Landesgruppe viermal auf dem Deutschlandtreffen der Ostdeutschland davon Zeugnis ab. Davon zeugen auch die Organisierung von Ausstellungen, die Erarbeitung einer Dokumentation über Kultur und Brauchtum in Ostdeutschland und manches andere.

Einen besonderen Stellenwert hatten die Bemühungen, die geschichtliche Wahrheit über Ost- und Westpreußen und das Schick-sal ihrer einstigen Bewohner in Vorträgen und Veröffentlichungen zu verbreiten, um einen Beitrag gegen das Vergessen zu leisten, sowohl im eigenen Land als auch in Zusammenkünften mit den heutigen Bewohnern Ostdeutschlands, denn die unverfälschte Darstellung der geschichtlichen Vergangenheit ist eine wesent- liche Grundlage für gutnachbar- liche Beziehungen. Auf ihren vielen Busreisen in die Heimat wurden Brücken der Verständigung geschlagen und zwischenmenschliche Kontakte mit Russen und Polen geknüpft. Auch die humanitäre Hilfe kam zur Geltung. Die Landesgruppe organisierte den Transport von 150 Tonnen Hilfsgüter in das nördliche Ostdeutschland.

Das Erreichte - so Erwin Kühnappel - könne sich sehen lassen. Er wertete die gute Zusammenarbeit des Landesvorstandes mit den Kreisgruppen als Schlüssel für die guten Ergebnisse. Auf sechs Landesdelegiertenkonferenzen und zahlreichen Beratungen mit den Kreisvorsitzenden wurden Ziele abgesteckt und Erfahrungen ausgetauscht. Erwin Kühnappel dankte allen beteiligten Landsleuten für ihre ehrenamtliche Arbeit.

Erstmals in der Geschichte des Landesgruppe wurde ein Kulturpreis verliehen. Ihn erhielt Hans Dzieran für seine Verdienste um die Bewahrung heimatlicher Geschichte und Kultur und deren öffentlichkeitswirksame Darstellung in Wort und Schrift.

Die Festveranstaltung wurde würdig umrahmt vom Leipziger Chor "Lied der Heimat" unter der Leitung von Rosa Wengelien. Die 20 Damen und Herren, begleitet von drei Instrumentalsolisten, fanden mit ihren Darbietungen den Weg in die Herzen der Zuhörer und ernteten viel Lob und Beifall. dazu trugen auch die Rezitationen von Erna Felber bei. Die Festveranstaltung war eine Treuebekenntnis zur Heimat. R. Dziera
 
     
     
 
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