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Deutsche Telekom erwirbt führenden Mobilfunkanbieter

 
     
 
Ebenso wie viele andere große deutsche Unternehmen läßt auch die Telekom in Ostmitteleuropa ihre Muskeln spielen.

Zuletzt erreichte sie in der Nacht vom 14. auf den 15. September nach schwierigen Verhandlungen die Übernahme der Mobilfunkgesellschaft Polska Telefonia Cyfrowa (PTC).

Die in Warschau ansässige Gesellschaft ist in Polen Marktführer. Bislang besaß die Telekom lediglich 49 Prozent ihrer Anteile. Alle anderen Anteile wurden nun für ungefähr 1,1 Milliarden Euro
von den Mitgesellschaftern, dem polnischen Energie- und Telekommunikationskonzern Elektrim sowie dem französischen Medienkonzern Vivendi Universal, erworben.

Als schwere Hypothek bei diesem Handel schlägt die gleichzeitige Übernahme einer Schuldenlast von 700 Millionen Euro zu Buche. Andererseits gilt die PTC mit ihren derzeit 5,6 Millionen Kunden, einem Marktanteil von 36 Prozent sowie einem letztjährigen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro und einem Gewinn nach Steuern von 90 Millionen (in diesem Jahr werden sogar 100 Millionen erwartet) als perspektivreiche Firma auf einem dynamischen Wachstumsmarkt, wie er für den Osten des Kontinents typisch ist.

Die Marktdurchdringung im Mobilfunk ist in Polen erst halb so groß wie in der Bundesrepublik Deutschland und könnte im Zuge der EU-Osterweiterung nochmals deutlich wachsen. Schon jetzt verzeichnet PTC einen jährlichen Anstieg der Kundenzahl um satte 33 Prozent.

Die "dicke Diva" der deutschen Telekommunikationsbranche hat sich insbesondere im Mobilfunkbereich in weiten Teilen des östlichen und südöstlichen Europas breit gemacht. So hat die Telekom sowohl in der Tschechischen Republik als auch in der Slowakei, in Ungarn und Kroatien einen bestimmenden Einfluß.

Die tschechische T-Mobile CZ gehört ihr zu 60,8 Prozent. Sie zählt immerhin 2500 Beschäftigte und konnte im zweiten Quartal 2003 stattliche 57 000 Neukunden gewinnen, so daß mittlerweile 3,6 Millionen Nutzer verzeichnet sind. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 369 Millionen Euro.

In Ungarn befindet sich die Firma Matáv im Besitz des Bonner Unternehmens. Diese wiederum hat eine Tochtergesellschaft namens Westel, die Marktführer im Mobilfunkbereich ist und im Jahresvergleich die Zahl der Teilnehmer um 17 Prozent auf 3,5 Millionen steigern konnte.

In der Slowakei schickt man den Mobilfunkanbieter Eurotel ins Rennen. An ihm hält die mehrheitlich zum deutschen Großunternehmen gehörende Slovak Telecom die Aktien-Majorität. Die gegenwärtige Kundenzahl beläuft sich auf 1,3 Millionen.

In Kroatien kommt die Hrvatske Telekomunikacije ebenfalls auf 1,3 Millionen Kunden (das entspricht einem Zuwachs von immerhin 18 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Jahr).

Selbst in Mazedonien ist die Deutsche Telekom führend, und in der Russischen Föderation sowie Bosnien-Herzegowina mischt sie zumindest kräftig mit.

Für die Zukunft bietet all dies der über Jahre hinweg krisengeschüttelten und von frustrierten Aktionären verhöhnten Deutschen Telekom gute Perspektiven. Angesichts einer schwächelnden Nachfrage auf dem heimischen Markt scheinen solche Gewinnaussichten allerdings auch bitter nötig zu sein. (MS)
 
     
     
 
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