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Die Braunsbergerin Regina Protmann soll seliggesprochen werden

 
     
 
Wer ist nun diese Regina Protmann? Wenngleich sie hierzulande nur wenigen bekannt sein dürfte, so zählt sie doch zweifellos nicht nur zu den großen Frauen Ostdeutschlands, sondern ganz Deutschlands.

Im Jahre 1552 wurde sie im ostdeutschen Braunsberg als Kind wohlhabender Eltern geboren. Wenngleich damals allenthalben große Not herrschte – die politischen Verhältnisse waren verworren, Mißernten
und Seuchen schufen viel Leid –, war davon im Hause Protmann nichts zu spüren.

So traf der Entschluß der erst 19jährigen Regina, die für eine glänzende Partie vorgesehen war, das Elternhaus zu verlassen, um sich in persönlicher Armut der Kranken und Armen Braunsbergs anzunehmen, die Eltern wie ein Schock.

Es war nicht Liebeskummer, der das junge Mädchen zu diesem Entschluß trieb, sondern die Predigten der Jesuiten, die Kardinal Hosius, Bischof des Ermlandes, in seine Diözese gerufen hatte.

Zunächst schlossen sich zwei andere junge Mädchen Regina an. Selbst fromme Katholiken hatten keinerlei Verständnis für die "überspannten" jungen Mädchen, wie sie meinten. Man konnte nicht begreifen, daß Regina und ihre Gefährtinnen in die Häuser der Kranken und Armen gingen und nicht selten dort auch übernachteten, wenn die Bedürftigen niemanden hatten, der sich um sie kümmerte.

Die Jesuiten Braunsbergs erkannten, welch idealistische junge Menschen sich hier gefunden hatten, und empfahlen sie dem Bischof. Sie unterstützten Regina auch bei der Abfassung der ersten Ordensregel. In ihr zeigt sich nicht nur die solide Frömmigkeit Reginas, sondern auch ihr praktischer Hausverstand. Die kleine Schar wählte zu ihrer Patronin die heilige Katharina, nach der sie sich bis heute nennen.

Im Lauf der Jahre wurden zunächst Konvente in Wormditt, Rößel und Heilsberg errichtet. Sorgten sich die Schwestern zunächst um Kranke und Arme, beschlossen sie bald, sich auch um die Schulbildung der Mädchen zu kümmern. Regina eröffnete eine Art Elementarschule, in der alle Mädchen Braunsbergs unentgeltlich Lesen, Schreiben, Rechnen und die religiösen Grundwahrheiten lernten. Damals gab es noch keine allgemeine Schulpflicht, nur wohlhabende Eltern konnten es sich leisten, ihre Kinder etwas lernen zu lassen.

Als Regina 1613 starb, hatte sie über 40 Jahre ihre kleine Gemeinschaft geleitet, die erst 35 Schwestern zählte. Später wurden auch Konvente im Ausland gegründet, darunter auch in Brasilien. Heute zählt die Gemeinschaft der Katharinerinnen 830 Schwestern, 23 Novizinnen und 19 Postulatinnen; Konvente bestehen in Deutschland, Polen, Litauen, Brasilien und Togo.

 
     
     
 
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