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Drei verpfuschte Leben

 
     
 
Als Mira mit Matti ins Krankenhaus fährt und in einem hellen Raum mit großen Fenstern und einer beruhigenden Aussicht über seine schrecklichen Schmerzen berichtet, ahnt sie bereits, daß Matti todkrank ist. Während er teilnahmslos neben ihr sitzt und Löcher in den Teppich starrt, als ginge ihn das alles nichts an, spürt sie Wut und Verzweiflung in sich aufkommen, weil er sie mit zwei kleinen Kindern allein lassen wird. In ihrer Ehe gab es nicht viele Höhepunkte. Bevor sie ihn geheiratet hatte, war ihr klar, daß er in eine andere verliebt war, die ihn nach einem Jahr sitzengelassen hatte. In all den Jahren hatte sie immer das Gefühl, sie lebten zu dritt. Damals fühlte sie sich zu ihm hingezogen, und mit der Geburt der Kinder hatte sie gehofft, daß sich ihre Ehe normalisieren und der Schatten der anderen sich auflösen würde.

Mira pflegt Matti zu Hause, bis ihre Kräfte versagen und sie den Sterbenden ins Hospiz verlegen läßt. Obwohl Matti sie nicht mehr erkennt, verbringt Mira viele Stunden im Krankenhaus. Und dann taucht die andere auf: "Ich bin Alona", sagt sie. "Ich weiß", antwortet Mira. Von nun an sitzen die beiden Frauen zusammen im Krankenhaus und fangen zaghaft an, über sich und ihr Leben zu erzählen.

In ihrem Roman "Die Sache mit dem Glück" erzählt die Autorin Yael Hedaya die Geschichte dreier Menschen, die sich vom Leben um ihr Glück und die Liebe betrogen fühlen. Mira, die nur eine kleine normale Liebe wollte, aber durch den bevorstehenden Tod von Matti nur Wut, Angst, Kummer und Enttäuschung in sich spürt. Matti, der fast krankhaft einer verlorenen Liebe nachtrauert und damit seine Ehe vergiftet hat. Alona, die Mira um das angebliche Glück und die Liebe beneidet, die sie an der Seite von Matti gefunden hat. - Wunderbar zu lesen. Barbara Mußfeldt

Yael Hedaya: "Die Sache mit dem Glück", Diogenes
Verlag, Zürich, brosch., 158 Seiten, 16,90 Euro 5665
 
     
     
 
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