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Ein höchst lebendiges Denkmal

 
     
 
Ebenso wie unsere Mitglieder und Freunde leide ich an dem Zustand, in dem sich jetzt die Legitter Kirche darbietet, und war schon einige Male kurz davor aufzugeben. Jeder, der auf der Straße von Königsberg nach Labiau an der Kirche vorbeikommt, sieht, daß hier einiges im argen liegt, sowohl was die Bauqualität wie auch den Baufortschritt angeht. Dazu braucht man kein Fachmann zu sein. Hilfe, um Fehler zu vermeiden, ist immer willkommen, vor allem, wenn zu Sachverstand auch noch die Kenntnis der örtlichen Verhältnisse und Möglichkeiten kommt. Ein anderes ist es, wenn Kritik nur den Mut nimmt, ohne etwas zu bessern.

Der Baustillstand ist durch die ungeklärte rechtliche Lage bedingt. Die evangelisch-lutherische Propstei in Königsberg der lutherischen Kirche in Rußland hat einen Nutzungswunsch für die Legitter Kirche zwar im Herbst 1996 beschlossen, aber erst im April 2000 einen Antrag bei der russischen Behörde gestellt. Diesem wurde bisher nicht stattgegeben, da die orthodoxe Kirche den Vorrang hat. Es gibt bisher zwar dort keine orthodoxe Gemeinde, auch werden ihre Mittel eher beim Bau einer Kirche in Labiau oder Königsberg gebraucht – aber trotzdem wurde der Verzicht von Bischof Pantileimon zurückgenommen.

Die Baudurchführung wurde über das Deutsche Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege
(ZHD) realisiert. Das ZHD hat die Verträge und Arbeiten ausgehandelt wie auch Bundesmittel organisiert. Dies geschah immer in kleineren Abschnitten, die zu 50 Prozent im voraus bezahlt werden mußten, der Rest nach Fertigstellung. Die Entfernung und die Mentalität von Herrn Odinzow erschwerten diese Arbeit, die eine häufigere Kontrolle notwendig gemacht hätte – wie auch ein stärkeres Durchsetzen der Qualität. Aber sollte man nicht auf eine Deutsche Fachorganisation mit Rußlanderfahrung vertrauen können – zumal, wenn man selbst noch im Berufsleben steht? Gute, preisgünstige Alternativen werden gesucht.

Nun kaufte man Ende letzten Jahres einen großen Teil des früheren Pfarrhauses neben der Kirche, um dort auch im Winter Gottesdienst halten zu können und einen Ort für Kindergottesdienst und Gemeindearbeit zu haben. Diese Situation war 1995 undenkbar. Inzwischen ist diese stabile Gemeinde im Umkreis von Legitten gewachsen. Hätten wir das aber voraussehen können? Inzwischen wäre von der Legitter Kirche nicht mehr viel übrig gewesen – während sie trotz aller Mängel jetzt erst einmal unter Dach steht.

Geplant ist, im Sommer dieses Jahres erst einmal das Pfarrhaus als Gemeindezentrum instand zu setzen, damit dann von dort aus die zukünftigen Arbeiten an der Kirche besser betreut werden könnten. Die Idee ist, dies im Rahmen einer Projektfreizeit mit russischen und deutschen jungen Leuten zu realisieren, um hierbei auch einige Nebeneffekte wie den Sinn für Instandhaltung der alten Häuser der Umgebung zu wecken, Eigenarbeit für die Gemeinde anzuregen und sich natürlich auch gegenseitig kennenzulernen. – Es geht hier um ein altes Haus, und der Rat eines gestandenen Fachmannes wird gebraucht. Benötigt werden noch erfahrene Dachdecker und Maurer für die Arbeitsplanung. Die Mitarbeit von Senioren ist dabei ebenso willkommen wie die von Jugendlichen. Vorgesehen ist eine Zeit von drei Wochen Anfang August 2001.

Informationen über das Projekt bei Prof. Dr. Margarete Pulver, Telefon/Fax 0 22 34 / 87 78.

 
     
     
 
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