A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
     
 
     
 

Für Sie gelesen

 
     
 
Einige Kostbarkeiten

War früher wirklich alles besser?" läßt Christel Bethke die Enkelin fragen - und kommt bei dieser Frage ins Grübeln. Wer kann eine solche Frage schon beantworten, ohne Vertellchens zu erzählen, fragt sie sich. Ja, warum denn keine Vertellchens? Wenn sie nett erzählt werden? Und "nett" erzählen kann sie, die 1930 in Gerdauen geborene Christel Bethke, davon konnten sich die Leser des es bereits anhand ihrer vielen Erinnerungen überzeugen. Nun ist eine Reihe dieser Vertellchens in einem Buch zusammengefaßt, das den Titel Weiße Schatten über fremden Spiegeln (nach einer Gedichtzeile von Anna Achmatowa) trägt und von dem Arno Surminsk
i sagt, er habe einige Kostbarkeiten darin gefunden (142 Seiten, zahlr. sw Abb., brosch., 9 a, zu beziehen über die Autorin, Gotthelfstraße 7, 26131 Oldenburg). Und in der Tat: Christel Bethke, die erst kürzlich mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Freundeskreis Ostdeutschland ausgezeichnet wurde, hat mit sicherem Blick Begebenheiten aus dem Alltag festgehalten und sie mit einfühlsamen Worten niedergeschrieben. Immer wieder sind es Erinnerungen an die eigene Kindheit, aber auch an die Schrecken der Flucht, die sie bewegen, die sie aber auch in Bezug zu unserer Gegenwart setzt. - Lesenswert. Ein Teil aus dem Erlös des Buches kommt übrigens einer Stiftung zugute, die sich um die Straßenkinder im heutigen Königsberg bemüht (Stiftung Lumen Christi, U. Lesopilnaja 27, RUS 236006 Kaliningrad).

 

Mit Gottvertrauen

Ich male meine Bilder immer in der Nacht", schreibt Margot Michaelis in einem ihrer Gedichte, die den Lesern des es nicht unbekannt sein dürften. Und in einem anderen: "Wenn ich/ in den Spiegel blicke/ schaut mich/ niemand an/ das Lachen hat/ kein Gegenüber/ Tränen fließen/ für mich allein - ist der Spiegel/ blind -?" Zeilen, die unter die Haut gehen, vor allem dann, wenn man weiß, daß Margot Michaelis seit langen Jahren blind ist ... Die 1927 in Hohenstein geborene Autorin hat mit Himmelblau ist keine Farbe (Czernik-Verlag, Editon L, Albert-Einstein-Straße 94, 68766 Hockenheim, 62 Seiten, brosch., 10,50 a) einen neuen Gedichtband vorgelegt, in dem sie wieder einmal ihr großes Talent unter Beweis stellt, mit Worten zu malen, einfühlsam und treffsicher, ohne mit ihrem Schicksal zu hadern. Es sind Verse voller Gottvertrauen und Liebe zur Natur. Ein Buch, zu dem man immer wieder greifen wird. Man

 

Gegen das Vergessen

Auf der Brücke/ von gestern nach morgen/ steh ich und seh/ hinab in den Strom/ der Zeit/ der forteilt/ weiter weiter ..." Ursula Lange sieht Schatten fallen auf die Brücke, Schatten der Vergangenheit, die ihre schwarzen Schwingen ausbreiten. Es sind Verse voller Trauer, voller Wehmut, aber auch voller Anklage, die von der Ostpreußin zu Papier gebracht wurden und jetzt zusammengefaßt in dem Bändchen Verborgene Wunden bei Husum erschienen (32 Seiten, 3,95 a). Mit einfühlsamen, lyrischen Worten gelingt es ihr, eine Thematik aufzugreifen, die gemeinhin tabuisiert wird. Das Schicksal junger Soldaten im Zweiten Weltkrieg, das Leid der Mütter, das Elend der Menschen auf der Flucht sind ihre Themen. Es sind Lieder gegen das Vergessen, wichtige Lieder in dieser Zeit: "Sing weiter Freund Nachtwind/ dein Lied mir in Moll/ Kann doch nicht vergessen/ was vergessen ich soll." o-
 
     
     
 
Diese Seite als Bookmark speichern:
 
     
     
     

     
 

Weitere empfehlenswerte Seiten:

Die Wahrheit ist das erste Opfer eines jeden Krieges

Sunwar

Der Revolutionär auf dem Zwischendeck

 
 
Erhalten:
 

 

   
 
 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
WISSEN48 | ÜBERBLICK | THEMEN | DAS PROJEKT | SUCHE | RECHTLICHE HINWEISE | IMPRESSUM
Copyright © 2010 All rights reserved. Wissensarchiv