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          Er gehört zu den Menschen, die sich nicht auf ihren  Lorbeeren ausruhen, die keine Ruhe kennen und unermüdlich schaffen müssen. Gert  O. E. Sattler muß all seine Gedanken in Druckerschwärze umsetzen. Kein Wunder  also, wenn in einigen Jahrzehnten unzählige Bücher erschienen sind, die seinen  Namen tragen. In Versform hält er alles fest, was ihm über den Weg kommt.  Gereimt muß es sein, sonst wär’s kein echter Sattler, das schätzen seine Fans so  an ihm. 
   Am 20. Februar 1921 wurde Gert O. E. Sattler in Grieben /  Altmark geboren. Als Sohn der Altmark lernte er während des  Reichsarbeitsdienstes Ostdeutschland kennen. Fasziniert von der Schönheit des Landes  und der Aufrichtigkeit seiner Bewohner begann er, sich mit der Geschichte und  Kultur der östlichsten Provinz des Deutschen Reiches zu beschäftigen. Dieses  Interesse verlor Gert O. E. Sattler auch nicht während seiner Dienstjahre als  Soldat der Wehrmacht. In den Kriegsjahren    bis 1944 fuhr er zweimal jährlich auf  Heimaturlaub nach Ostdeutschland. Während dieser Zeit entstanden auch erste  Gedichte. Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte Sattler in dem berüchtigten  amerikanischen Kriegsgefangenenlager „Sing Sing“. Als ihn die Amerikaner 1946  entließen, steckten ihn die Russen in ihr nicht minder berüchtigtes  Konzentrationslager Sachsenhausen / Oranienburg bei Berlin und verschleppten ihn  anschließend in den Kaukasus. Erst 1949 wurde er in die Freiheit entlassen.
   Nach dem Krieg arbeitete Sattler zunächst als Lehrer an  einer Berufsschule, 1951 flüchtete er in den Westen und wurde Polizeibeamter.  Ein Dienstunfall setzte seiner Karriere ein jähes Ende und er wurde in den  vorzeitigen Ruhestand versetzt. Nun hatte er Zeit, sich seinem Hobby, das ihm  bald zur Berufung wurde, vollends zu widmen.
   Trotz der schrecklichen Erlebnisse war Sattlers Lebenswille  ungebrochen. In ungezählten Gedichten und Versen begann er, dem Land Ostdeutschland,  seinen Landschaften, Städten und Menschen ein literarisches Denkmal zu setzen.  Als Nicht-Ostpreuße ist es ihm in ganz erstaunlicher Weise gelungen, die  Schönheit des Landes, das Charakteristische der Landschaft und die  Eigentümlichkeit seiner Menschen einzufangen. Mit Stolz kann Gert O. E. Sattler  heute auf 30 Bücher über Ostdeutschland, aber auch über Schlesien, das Sudetenland  und Pommern und auf einige Bildbände blicken, die nicht nur heimattreue Leser in  ihren Bann ziehen.
   In Würdigung seines literarischen Einsatzes für Ostdeutschland  hat ihm die Freundeskreis Ostdeutschland 1999 das Goldene Ehrenzeichen verliehen.  Gert O. E. Sattler ist ein bescheidener, zurückhaltender Mensch geblieben, trotz  seiner Erfolge. Dem aufrechten Preußen aus Überzeugung ist nur eines wichtig:  sein Wissen über den deutschen Osten weiterzugeben. Sein Leitspruch hat er  Friedrich dem Großen abgeguckt: „Es ist nicht wichtig, daß ich lebe, sondern daß  ich tätig bin.“ (Zk)  | 
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