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Gib uns Augen die was taugen

 
     
 
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an. 1. Samuel 16,7

Mit der Jahreslosung 2003 grüße ich Sie in herzlicher Verbundenheit zum Osterfest, das uns an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten erinnert.

Machen wir uns nichts vor, die Welt ist anders geworden! Es bleibt aber die Frage: Ist sie auch menschlicher und friedvoller geworden? - Trotz enormer Fortschritte in Wissenschaft und Technik sowie Globalisierung
hat sie die Angst und Sorgen der Menschen, egal welcher Glaubensüberzeugung, nicht überwunden. Im Gegenteil: die Angst hat Hochkonjunktur! "Die Zukunft gehört der Angst", meinte der Schweizer Schriftsteller Max Frisch.

Es ist ein gravierendes Zeitzeichen unserer Gegenwart, daß die Mulitkulti-Euphorie die Augen verschließt vor den schrecklichen Realitäten unserer Zeit. An die Stelle von Redlichkeit und Ehrbarkeit sind menschenverachtende Egoismen getreten. Der Haß, Menschenmord "feiern" ihre Triumphe. Gottes Mahnung: "Liebe deinen Nächsten (Mitmenschen) wie dich selbst", "rechnet sich nicht mehr" - eilends wird das Kriegsbeil ausgegraben, das große Morden kann beginnen! Kurzsichtig wird nicht zur Kenntnis genommen, daß jeglicher Radikalismus viele Gesichter hat. Hochmut, Selbstgerechtigkeit sind des Friedens Meuchelmörder. Dummdreist ignorieren sie die geschichtliche Wahrheit, daß es auch viele redliche Muslime, Israeliten und viele andere Mitmenschen gibt. Vor Gottes Augen haben sie alle den gleichen Stellenwert wie Du und Ich! Wer nur den Zeitgeist heiratet, ist bald Witwer! Mit anderen Worten, es ist nicht nur undankbar sondern auch unwahrhaftig, zu vergessen, welcher enormen Hilfe wir unser Leben, unsere Freiheit verdanken! "Gott sieht das Herz an!"... und macht sich nicht zum Vasallen der Lügner, Verächter oder Gernegroßen! "Herr: Gib uns Augen die was taugen!"

Je selbstsicherer wir das Osterer-eignis ignorieren, für ein "Mär-chen" halten und zur "Osterhasenromantik" degradieren, verlieren wir den Blick für die wegweisende Botschaft des Auferstandenen: "Seid getrost, ich habe die Welt überwunden (Joh. 16,33)!" Diese Zusage bedeutet kein Freibrief, eine Art Garantie für ein angstfreies, sorgloses Leben. Sie bedeutet: Der Auferstandene ist auch mitten in der Angst und Bedrohung dir zur Seiten: "Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht da ist euer Gott!" (Jesaja 35,41)."Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag." (Pfarrer Dietrich Bonhoeffer, † KZ-Flossenbürg, April 1945) Es sind mutmachende Worte eines Theologen, der mit offenen Augen sein Christsein, seine Glaubensgewißheit an die Auferstehung Jesu Christi nie verleugnet noch infrage gestellt hat. Mit seinem Märtyrertod hat er ein bleibendes Zeugnis gegen jedwede Menschen- verachtung aufgerichtet. Liest man seine Biographie, die Eberhard Bethge, unter dem Titel "Dietrich Bonhoefer, Theologe - Christ - Zeitzeuge" im Chr. Kaiser Verlag (München 1983) herausgegeben hat, wird einem deutlich, Ostern, die Auferstehung Jesu von den Toten ist Dreh- und Angelpunkt unseres Glaubens.

Ostern ist das älteste und höchste Fest der Christen. Die Osterkerze als zentrales Symbol erinnert an Jesus Christus - das Licht der Welt, das zu neuem Leuchten entzündet ist und dem zu folgen alle eingeladen sind. Dazu erinnert sie an die Feuersäule beim Auszug aus der Sklaverei in Ägypten, die dem Volk Israel in der Nacht voranzog und den Weg zeigte in das Land der Freiheit. - Er ist wahrhaftig auferstanden! Das Leben ist stärker als der Tod, die Liebe mächtiger als der Haß, das Licht kommt in die Finsternis. Jesus spricht, seid gewiß: "Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!"

In der altehrwürdigen Dorfkirche zu Grunow, unweit der Stadt Strausberg im Brandenburger Land, steht das Altarkreuz des Kunstschmiedemeisters Kühn/Berlin-Grünau. In seinem Querbalken steht in transparenten Lettern das Wort: "Vivit" (Er lebt). - Gerade erreicht mich die Nachricht:"Die Kriegsfanfare ist geblasen." Bewahren wir uns vor "Einäugigkeit!"

Ich wünsche Ihnen ein besinnliches, gesegnetes Osterfest: "Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre? Die können mich nicht freun! s ist leider Krieg - und ich begehre nicht schuld daran zu sein." (M. Claudius)
 
     
     
 
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