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Hilfe für die Schwächsten

 
     
 
Ilmenau – Angeregt vom BdV-Regionalverband Ilmenau wurde in Thüringen wieder zu einer Spendenaktion aufgerufen, die diesmal den Bewohnern Litauens und des nördlichen Ostdeutschlands zu Gute kommen sollte. Helfen wollte man mit Kleidung für Kinder und Erwachsene, mit Bettwäsche sowie mit Einwegspritzen für ein Krankenhaus. Natürlich waren auch Süßigkeiten und Schokolade im Gepäck. Unterstützt wurde die Ak-tion vom Kreisverband Rudolstadt/Saalfeld, vom Kreisverband Altenburg und vom Kreisverband Sonneberg/Neuhaus, dessen Spendengut aus Platzgründen jedoch nicht mehr mitgenommen werden konnte.

Als Transportfahrzeug mietete man einen Kleinbus vom Taxiunternehmen Peterlein aus Rudolstadt an. Die hinteren Sitze wurden ausgebaut, so daß der Bus bis unter die Decke mit Hilfsgütern beladen werden konnte. Es blieben gerade noch drei Plätze für die Begleiter frei. Hierfür hatten sich Dieter Zoch vom Kreisverband Rudolstadt, Wilhelm Schwan vom Regionalverband Ilmenau und Gerd Luschnat, Vorsitzender der LO-Landesgruppe Thüringen, zur Verfügung gestellt. Nach Erledigung aller Formalitäten konnte die Fahrt losgehen. Zwischenstation war Maldeuten, wo man in einem schön hergerichteten Herrenhaus untergebracht wurde. Am nächsten Morgen ging die Fahrt weiter nach Vilnius, der Hauptstadt Litauens.

Mit einer deutschsprachigen Begleiterin besuchten die drei Landsleute
am nächsten Tag die vorgesehenen Einrichtungen. Erstes Ziel war das Kinderheim der Stadt. 60 elternlose Kinder aller Altersgruppen bis 17 Jahre werden hier mit staatlichen Mitteln betreut, versorgt und liebevoll untergebracht. Die Spenden wurden der Leiterin übergeben, und aus Dankbarkeit sangen die Kleinen der 1. Klasse der Grundschule ein Liedchen und bedankten sich in deutscher Sprache und mit leuchtenden Augen. Das entschädigte mehr als genug für die Strapazen der langen Reise.

Nächste Station war das Kinderkrankenhaus, speziell für Lungenkranke oder Kinder mit Atemproblemen. Die Ärzte und das Personal freuten sich sehr über die Bettwäsche und die Einwegspritzen, die in Litauen nur schwer zu bekommen sind. Weiter ging die Fahrt zum letzten Ziel des Hilfstransports, einem Heim für altersgerechtes Wohnen.

Auch dort wurde man herzlich empfangen, und die Spenden konnten sogleich übergeben werden. Die Bewohner dieses Heimes müssen den Aufenthalt von ihrer sehr niedrigen Rente bezahlen. Ein Rentner erhält umgerechnet etwa 100 DM im Monat. Pro Monat kostet die Unterbringung allein schon 60 DM, das heißt, es bleiben den Rentnern nur ganze 40 DM zum Leben. Groß war dann auch die Freude der Alten über die Unterstützung aus dem Westen.

Mit dieser letzten Station war der Auftrag erledigt, und fast alle Hilfsgüter waren "an den Mann gebracht". Eine kleine Reserve blieb, da man von Litauen aus einen Besuch in den russischen verwalteten Teil Ostdeutschlands, in den Kreis Tilsit, vorgesehen hatte. Die Litauische Botschaft in Bonn hatte empfohlen, in Litauen über die Botschaften ein Tagesvisum für Rußland zu erwerben. Dieses Vorhaben blieb eine Wunschvorstellung. Die Deutsche Botschaft in Litauen fertigte die Reisenden an der Haustürsprechanlage ab, verwehrte den Zutritt zum Gebäude und verwies an die Russische Botschaft, die jedoch gerade zu dieser Zeit zwei Tage geschlossen hatte. So mußten die drei "Wahl-Thüringer" die Heimreise antreten, ohne einen Fuß auf den Boden im nördlichen Ostdeutschland gesetzt zu haben.

 
 
     
     
 
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