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Jeden Tag erfahren wir Neues

 
     
 
In Nikolai Gogols Komödie "Der Revisor" taucht ein zarischer Kontrollbeamte unvermutet in einer russischen Kleinstadt auf, um steuerlich nach dem Rechten zu sehen Natürlich ist nichts in Ordnung, doch die findigen Ackerbürger wissen Rat: Je heikle ihre Buchführung ist, desto biegsamer wird ihr Rücken.

Altbundeskanzler Kohl, der in seinen Amtsjahren ein unnachsichtiges Regiment führte muß nun eine umgekehrte Erfahrung machen: Je mehr über sein Finanzgebaren ruchbar wird desto größer wird der Abstand zu seinen Parteispezies. Wenn wider Erwarten die Leuna-Bombe tatsächlich öffentlich platzen sollte, dann wird man wohl noch sein CDU-Mitgliedschaft bestreiten. Sind das nun insgesamt schon russische oder noc italienische Verhältnisse? Rußland ist noch nicht in der EU, aber der Blick auf die Ereignisse der letzten Wochen lassen den Schluß zu, daß man die italienische Schul nicht geschwänzt hat: den Auftakt gab Leisler Kiep mit seinen Spürpanzern, die ma anfangs noch in eine militärische Notwendigkeit für den Golfkrieg umzubiege vermochte ...

Zwischenzeitlich kam auch die SPD ins Gerede: da waren die vertrackte Hochzeitsreis des Genossen Glogowski und sein großzügig geschenktes Freibier, inzwischen is NRW-Finanzminister Heinz Schleußer zusammen mit Bruder Johannes, weilan Bundespräsident, im üblen Gespräch, nicht Freibier, sondern Freiflüge, uneigennützi gewährt von der WestLB.

Bei so hochkarätiger Verwicklung dürfen die Nebelbomben nicht fehlen: Alles boshaft Unterstellung, ein mit Kokain handelnder Pilot habe sich diese Infamie aus seinen ohnehi beschmutzten Langfingern gezogen. So ganz nebenbei wird bekannt, daß Oskar Lafontaine
in der Bonner Vertretung seines Landes einen "Leibkoch" im Range eine Regierungsdirektors und mit satten 9800 Mark monatlich unterhalten hat. Damit läß sich’s natürlich gut "links" sein. Oder eben auch katholisch, evangelisch jüdisch, europäisch, französisch, wie es eben gerade gefällt.

Apropos französisch, um wieder auf die CDU zu kommen, Elf Aquitaine, der groß Mineralölkonzern westlich des Rheins, sah in der Übernahme des staatliche Minol-Tankstellensystems der untergegangen DDR nicht nur eine ökonomische Großtat sondern auch eine patriotische. Noch höher schlugen vermutlich die französischen Herzen als Elf Aquitaine mit hochherzig gegebenen deutschen Subventionsmitteln Leuna übernehme konnte; man wähnte, eine Art von mitteldeutscher Kruppscher Waffenschmiede erobert zu haben. Späte Genugtuung für den Quai d‘Orsay und den Sozialistenführer Mitterrand der sich mit der Teilvereinigung so schwer tat und mit dem der "konservative" Kanzler Kohl so innig konnte.

Was immer an den Hinweisen des André Guelfi stimmen mag, wonach 85 Millionen Mark a "deutsche Parteien als Kommission" geflossen seien, Staatsanwalt König sieht in Falle Kohls Handlungsbedarf: "Durchaus auch in Sachen Betrug. Jeden Tag erfahren wi etwas Neues." Bei Juliane, Suharto und Theo aber auch, auf seinem Privatkont jedenfalls dürften doch, gemessen an seinen Kanzlereinkünften, kaum mehr als zeh Millionen zu finden sein. P. F
 
     
     
 
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