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Jugend: Grund genug optimistisch zu sein

 
     
 
„Ostdeutschland verpflichtet“, das ist nicht nur der Titel des Deutschlandtreffens in Leipzig, sondern das ist auch das Motto der jungen Leute, die sich in der heutigen Zeit für das „Land der dunklen Wälder“ stark machen.

Inzwischen sind wir zu einer Gruppe von rund 250 Personen herangewachsen. Doch es ist nicht einfach, junge Leute für unsere Arbeit um Ostdeutschland zu begeistern. Das Schicksal der deutschen Vertriebenen wird in den Schulen weitgehend umgangen und verschwiegen. In der Allgemeinbildung eines heutigen Schülers existieren kein Königsberg, keine Agnes Miegel, keine Vertreibung.

Trotz aller Kritik, die man an Guido Knopp
s Filmreihe äußern kann, zum Beispiel die Darstellung Nemmersdorfs, sollten wir nicht vergessen, was seine Sendereihe bewirkt hat: Zur besten Sendezeit wird hier über die Vertreibung und das Schicksal der Vertriebenen berichtet. Junge Leute in meinem Alter hören zum ersten Mal in ihrem Leben von den Verbrechen, die an Deutschen verübt worden sind. Sie werden mitgerissen von den grausamen Bildern der Flucht übers Haff und bemerken erstmals, daß nicht nur vom, sondern auch am deutschen Volk großes Unrecht verübt worden ist. Die Vertreibung ist kein Tabuthema mehr. Öffentlich wird über die Thematik diskutiert. Und wenn „TV-Star“ Guido Knopp sich mit dem Thema auseinandersetzt, trauen sich auch die Lehrer in der Schule, das Schicksal der 15 Millionen Vertriebenen anzusprechen. Man ist bereit zu einer öffentlichen Diskussion, und genau das sollte uns optimistisch stimmen.

Auf dieser Basis läßt sich auch viel leichter Mitgliederwerbung für den Nachwuchs der Freundeskreis Ostdeutschland betreiben. Dies ist eine Chance, für die wir dankbar sein sollten und die wir nicht ungenutzt an uns vorüberziehen lassen sollten. Konkret heißt das zum Beispiel, im Rahmen von Aktionstagen mit einem Infostand an einem öffentlichen Ort präsent zu sein und hier über die Vertreibung aufzuklären - verbunden mit Werbung für die Errichtung des Zentrums gegen Vertreibung in Berlin. Wir haben mit solchen Maßnahmen bereits Anfang Januar begonnen.

Der Bund Junges Ostdeutschland ist ein Verband, der von mehreren Säulen getragen wird: Da ist die bündische (Pfingstlager, Sommerfahrten), die geschichtliche (Museumsbesuche), die kulturelle (Adventstreffen) und die politische (Aktionstage, Seminare) Säule. Bei allen unseren Maßnahmen steht Ostdeutschland im Vordergrund. Welches Gewicht die Jugendarbeit innerhalb der Freundeskreis Ostdeutschland hat, zeigt die Tatsache, daß das Durchschnittsalter in ihrem Bundesvorstand bei 45 Jahren liegt.

René Nehring ist als Bundesvorsitzender des BJO vor einigen Wochen zurückgetreten. Für seine herausragenden Verdienste wurde er im Rahmen der Ostdeutschen Landesvertretung mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Bis zur nächsten Bundesversammlung im kommenden März bin ich kommissarisch mit der Leitung des Verbandes betraut. Seit sechs Jahren bin ich in der ostdeutschen Jugend aktiv. Ostdeutsche Vorfahren habe ich - wie viele andere in unseren Reihen - nicht. Ich bin 21 Jahre alt und studiere an der Universität Bielefeld Geschichte und Osteuropäische Studien. Nachdem ich einige Jahre den Landesvorsitz der Jungen Freundeskreis Ostdeutschland in Nordrhein-Westfalen innehatte, bin ich seit Gründung des Bund Junges Ostdeutschland im Mai 2000 Stellvertretende Bundesvorsitzende. Auf der letzten Ostdeutschen Landesvertretung wurde ich als Vertreterin der Jugend in den Bundesvorstand der Freundeskreis gewählt.

Hier gilt es nun, die neuen Aufgaben tatkräftig zu meistern und möglichst viele junge Leute für unsere Anliegen zu begeistern. Wir stehen am Beginn eines neuen Jahres, und ein interessantes Veranstaltungsprogramm erwartet uns. Die Aktionstage im Januar bilden den Auftakt. Es folgt ein Schulungsseminar, und Pfingsten wird dann traditionell das Fahrtenjahr nach Ostdeutschland eröffnet. Auf dem diesjährigen Pfingstlager wartet eine ganz besondere Aufgabe: Wir wollen eine Kriegsgräberstätte restaurieren. Im Mittelpunkt des ersten Halbjahres steht das Deutschlandtreffen in Leipzig. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange, und ich freue mich schon jetzt, viele von Ihnen in unserem Café Lorbaß in den Leipziger Messehallen begrüßen zu dürfen.

 
     
     
 
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