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Kann das deutsche Volk den Frieden noch retten?

 
     
 
Die wichtigste Voraussetzung einer aussichtsreichen Verteidigung unserer Existenz als Volk ist die Wiederherstellung der deutschen Nation im Bewußtsein ihrer Bürger. Diese Anstrengung muß begleitet sein von der Widerlegung der sogenannten Sachargumente, mit denen uns der Untergang der Deutschen als Notwendigkeit dargestellt wird. Diese Argumente faßt Zuck wie folgt zusammen: "Das Thema ist dabei allerdings nicht, ob die Deutschen aussterben, sondern ob sie ihre sozialen Sicherungssysteme aufrechterhalten und weiter finanzieren können. Bei schwacher Fertilität und abnehmender Mortalität steigt nämlich der sogenannte Altenquotient (d. h. die Zahl der über 60jährigen auf 100 Personen im mittleren Alter von 20 bis 60 Jahren) bis zum Jahr 2030 ohne Zuwanderung
von 35 auf 80, d. h. auf 100 Personen im Alter von 20 bis 60 Jahren entfallen dann nicht mehr 35, sondern 80 Personen im Alter über 60. Dies führt zum drastischen Ansteigen der Kosten der sozialen Sicherung mit entsprechender Steigung der Lohnnebenkosten, der zusätzlichen Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland und weiter steigender Arbeitslosigkeit. Die Gesellschaft wird sich außerdem weiter polarisieren. Singles (bei denen im Alter die Pflege durch Familienangehörige ausscheidet) und kinderlose Frauen werden, wenn die Ressourcen einmal knapp geworden sind, zunehmend als gesellschaftliche Nassauer angesehen werden. Der Ausgleich demographischer Verluste durch Einwanderung würde diese Probleme zwar nicht lösen, denn der Altenquotient fiele nur von 80 auf 70. Da damit aber die Leistungsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme verbessert würde, muß dieses Argument auf jeden Fall in die Einwanderungsdiskussion eingebracht werden."

Damit wird nicht einmal versprochen, daß die Aufnahme der Fremden die Finanzierbarkeit "unserer" Sozialsysteme gewährleisten werde. In Aussicht gestellt wird nur eine "Verbesserung".

Es wird Zeit, das Argument der Nichtfinanzierbarkeit und der steigenden Lohnnebenkosten unter die Lupe zu nehmen. Diese Untersuchung könnte auch die steigende Arbeitslosigkeit in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Vermittlung des Daseins des einzelnen Menschen durch Tätigkeit für das Ganze wird durch die Krise der Arbeit zu einem existentiellen – also unausweichlichen – Problem und muß neu durchdacht werden.

Wir sind ja nicht arm. Wir erleben – darin hatte Karl Marx recht – eine säkulare Reichtumskrise. Unsere Produktivität, das heißt unser Vermögen, Gebrauchsgüter und Dienstleistungen herzustellen, wächst ins Unermeßliche. Mit immer weniger Arbeit können wir immer größere Warenberge erzeugen. Menschenleere Fabrikhallen in der Produktionssphäre und sich selbst steuernde Computersysteme im Dienstleistungssektor sind schon keine Utopie mehr, sondern tendenzielle Realität. Das ist die systembedingte Wurzel der Arbeitslosigkeit. Die Verlautbarungen der Politiker über die Schaffung von Arbeitsplätzen sind der untaugliche Versuch, uns dumm zu reden.

Es ist nicht wahr, daß die gesellschaftlichen Kosten der sozialen Sicherung steigen. Wenn man als Kosten den absoluten Betrag der geleisteten Arbeitsstunden des "gesellschaftlichen Gesamtarbeiters" (Karl Marx) definiert und diese Größe in Beziehung setzt zu der mit dieser Arbeit erzeugten Gütermenge (Gebrauchswerte), die den Arbeitsveteranen (Rentnern), Kranken und Unbeschäftigten von der Gesellschaft als Lebensunterhalt zur Verfügung gestellt wird, kann man leicht feststellen, daß die Kosten der sozialen Sicherung stetig abnehmen. Weil das so ist, spielt es auch keine Rolle, daß bei uns die "Alterspyramide" auf dem Kopf steht. Das in den Menschen zwischen 16 und 60 Jahren verkörperte Arbeitskraftreservoir – wenn es denn ausgeschöpft würde – reicht aus, diejenige Gütermenge zu produzieren, die für die Beibehaltung unseres Lebensstandards benötigt wird.

Es gilt auch bewußt zu machen, daß in dem Argument der vermeintlich nicht mehr finanzierbaren Soziallasten ein gefährlicher Kohorten-Egoismus steckt, der dem "exterminatorischen Rassismus" sehr ähnlich ist. Die "Alten" werden implizit als Last (und demnächst als "lebensunwertes Leben") dargestellt. Übersehen wird dabei, daß die Alten, als sie noch nicht alt waren, den modernen gesellschaftlichen Produktionsapparat (mit)aufgebaut haben, der den Jungen, den Aktiven, unseren in der Geschichte beispiellosen Wohlstand beschert hat, den sie jetzt allein genießen möchten.

Der Zusammenbruch des Sowjetsystems wird allgemein – wohl zu Recht – als Zeichen dafür gedeutet, daß die Widersprüche des Marktsystems nicht dadurch überwunden werden können, daß man den Markt gewaltsam abschafft und an seiner Stelle ein planwirtschaftliches System der Produktion und Verteilung errichtet. Dieser Lernschritt hat die Menschheit viele Millionen Menschenleben gekostet. Ich wage die Voraussage, daß sich jene Widersprüche auch nicht dadurch lösen lassen, daß die Europäer – voran die Deutschen – ihre Heimat den Asiaten überlassen. Ein Experiment in dieser Richtung würde das Abendland auslöschen. Die Straße in diese "lichte Zukunft" wäre – dessen bin ich sicher – wiederum mit Menschenschädeln gepflastert.

Unsere Zivilisation lebt nach dem Grundsatz: "Erst kommt das System, dann erst kommt der Mensch." Folgerichtig kommt der Mensch im System der Systemtheorie überhaupt nicht mehr vor. 16 Er ist dort endgültig zum Störfaktor geworden. Diese Sicht der Dinge ist die Bedingung der Möglichkeit des Großen Tötens. Wir werden ihm nur entkommen, wenn wir unsere Sichtweise ändern, durch neues Denken aufheben.

Die Überfremdung ist eine Gefahr, die sich mehr und mehr in einem entsprechenden Gefühl bemerkbar macht. Das sind keine "unmoralischen" Anwandlungen. Daß diese Gefühle immer häufiger sich in haßvoller Gewalt äußern, ist nur Ausdruck von Hilflosigkeit der Täter und eine Folge des Versagens der politischen Klasse in unserem Lande.

Die Feinsinnigen, die sich solche Gefühle nicht gestatten, mögen über die Medien und Kulturinstitutionen "dem Ausland" noch das Meinungsbild einer "humanen" weltoffenen, weitgehend vorurteilsfreien Gesellschaft in Deutschland darbieten. Das sind aber nur potemkinsche Dörfer. Der Mob wird sie im Nu wegspülen, wenn der untergründige Haß auf alles Fremde an die Oberfläche drängt und die Menschen mit sich fortreißt. Das kann schon morgen sein.

Aber nicht die politische Klasse ist zu schelten, sondern die Passivität der Deutschen, die sich von dieser Klasse noch repräsentieren lassen. Die Deutschen, wenn sie sich als solche erhalten wollen, müssen – bevor sie der Fremdenhaß übermannt – parteiunabhängig und parteiübergreifend in Bewegung kommen. Niemand sonst wird es ihnen richten. Die Entwicklung in Italien hat gezeigt, daß die etablierten Parteien durch eine Volksbewegung zu erschüttern und aufzubrechen sind. Es können so – durchaus im Rahmen der Verfassung – neue Formen der politischen Willensbildung geschaffen werden. Darüber wäre auch zu reden.

Wenn der Gedanke zur Wirklichkeit drängt und der Wille stark genug ist, kann es gelingen, das deutsche Volk zu retten und den Frieden zu erhalten. Schluß

16 Neusüss, Niklas Luhmann oder die dritte Gründung der Gesellschaftstheorie, in P. Massing, Gesellschaft neu verstehen, S. 16

 
     
     
 
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