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Keine deutsche Ehre

 
     
 
So sehr man sich gelegentlich über die erkennbare politische Einäugigkeit ärgert und am freiesten Rechtsstaat, den es je auf deutschem Boden gegeben haben soll, verzweifeln möchte, so sehr verwundert doch auf der anderen Seite immer wieder, wie in den großen meinungsbildenden Zeitungen wie FAZ oder "Welt am Sonntag" doch mit schöner Regelmäßigkeit großformatige Anzeigen erscheinen dürfen, die den Kanzler und dessen maßgebliche Mitarbeiter mit ebenso schöner Regelmäßigkeit im Rahmen der SBZ-Enteignungen als "Hehler" und betrügerischer Manipulationen
fähig, charakterisieren dürfen. Dieser Tage erst wieder, anläßlich der Wiederkehr des Attentats vom 20. Juli 1944, wurde Albrecht v. Boddiens Schreiben von 1996 an die gleichnamige Stiftung abgedruckt, daß er als einer der wenigen überlebenden Widerstandskämpfer die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Berliner Bendlerhof mit der Begründung ablehne, da "die derzeitige Regierung sich anmaßt, den aus dem deutschen Osten stammenden Widerständlern als ,besonderen Dank für selbstlosen Einsatz‘ Familienbesitz, die geliebte Heimat mit Haus und Boden zu rauben und zu verscherbeln". Diese Feststellung ist schlimm, weil die Regierung bei jeder Gelegenheit Honig für eine angebliche "deutsche Identität" aus den Ereignissen des 20. Juli schöpft. Schlimmer aber ist die Feststellung des nunmehr schon verstorbenen Albrecht v. Boddien: "Die Welt wird erkennen und aufdecken, daß es keine deutsche Ehre mehr gibt". Eine viel zu selten gestellte Frage in einer Zeit, in der die politische Kanaille immer dreister den Ton vorgeben zu können glaubt.

 

 
     
     
 
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