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Kult

 
     
 
Der Platz, den im täglichen Leben der Römer kultische Handlungen und religiöse Zeremonien (sacra) einnehmen, ist groß. Im wesentlichen handelt es sich dabei um Gebete , Opfer und Reinigungen . Man unterscheidet zwei große Kultbereiche: zum einen die Privatkulte, zum anderen die öffentlichen oder Staatskulte.

Die privaten Kulte (sacra privata) umfassen die vom pater familias vollzogenen häuslichen Kulthandlungen wie die Verehrung der Laren , Penaten und Manen ; hinzu kommen die religiösen Handlungen, die man an bedeutenden Tagen des familiären Lebens, etwa bei Geburten , Hochzeiten oder Begräbnissen , pflegte. Darüber hinaus gehört auch der Kult der gens dazu, den alle dazugehörigen Familien oder dazu bestimmten Mitglieder gegenüber der gemeinsamen Gottheit leisten.

Über den Staatskult (sacra publica) wacht ein besonderes Gremium von Pontifices , die verantwortlich für die Abhaltung der Zeremonien sind, gleich ob diese sich vor dem gesamten Volk oder vor einer Abordnung aus Magistraten oder Priestern abspielen.

Ursprünglich benötigte die römische Religion weder besondere Bauwerke noch Bilder der Götter . Die ältesten Kulte zelebrierte man an einem Ort, an dem die Gegenwart der Gottheit besonders spürbar war: in einem Wald, an einer Quelle oder in einer Grotte. Einige Rasenscheite genügten, um einen Altar zu hauen, auf dem man die Opfergaben niederlegte. Der erste Tempel wurde in Rom auf dem Kapitol durch die etruskischen Könige errichtet. Ihre Zahl vermehrte sich rasch, doch die römische Tradition eines tempellosen Altars blieb weiterhin bestehen, und noch 13 v.Chr. errichtete man einen Altar, keinen Tempel, für den Frieden (Ara Pacis).

Der religiöse Kalender der Römer sieht eine Anzahl fester und veränderlicher Tage vor, an denen man die eine oder andere Gottheit durch Feiertage oder Spiele ehrt, z. B. im Amphitheater , im Zirkus , durch Jagden , Naumachien oder Theaterstücke . Ihre Zahl erweiterte sich ständig, und im 2. Jh. n.Chr. war jeder zweite Tag einem Götterfest oder Spielen gewidmet. Die wichtigsten Festen waren die Lupercalia im Februar, die Parilia, die Cerialia, die Vinalia im April, die Vestalia, die Matralia im Juni, die Consualia, die Volcanalia im August, die Saturnalia, die Opalia im Dezember sowie das Armilustrium im März und im Oktober. Die wichtigsten Ereignisse des Spielkalenders waren die ludi Ceriales im April, die Florales im Mai, die Apollinares im Juli, die Romani im September, die Plebeii im November sowie einmal im Jahrhundert die ludi Saeculares, deren berühmteste die von Augustus 17 v.Chr. veranstalteten waren, für die Horaz sein Carmen saeculare dichtete.
 
     
     
 
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