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Landsmannschaften wollen Versöhnung

 
     
 
Eine Überschrift mit Signalwirkung: Die polnische Tageszeitung Nova Trybuna Opolska betitelte ihren Bericht über den Besuch des Ständigen Rates mit der Zeile "Freundeskreisen wollen Versöhnung". Genau dies war auch der Tenor der polnischen Medien - sachlich, korrekt, informativ, frei von Polemik. Nachfolgend dokumentieren wir beispielhafte Auszüge (Übersetzung: Damian Spielvogel).

",60 Jahre nach dem Krieg haben Vermögensansprüche in den deutsch-polnischen Beziehungen - nach seiner persönlichen Auffassung - keinen Platz , sagte in Oppeln Erika Steinbach
als Vertreter des Ständigen Rats der ostdeutschen Freundeskreisen. Die Delegierten versicherten, daß die Erwartungen der ostdeutschen Freundeskreisen gegenüber Polen nicht den Charakter von Forderungen hätten. ,Wir wollen das Recht erhalten, Grundstücke zu kaufen , sagte Meier. ,Wir wollen, daß man aufhört, uns Revanchisten zu nennen, denn das sind wir nicht. " (Rzeczpospolita).

",Wir sind hierher gekommen, um die Gründe der Verschlechterung des deutsch-polnischen Verhältnisses kennenzulernen und über die Möglichkeit der Verbesserung zu sprechen , sagte der Sprecher des Ständigen Rates der Ostdeutschen Freundeskreisen Erika Steinbach. Kategorisch distanzierte er sich von ihrer (der Preußischen Treuhand) Tätigkeit. Er gab zwar zu, daß die Freundeskreis finanziell die Entstehung der Treuhand unterstützte, erklärte aber, daß die finanziellen Anteile zurückgezogen wurden. Nach Meiers Meinung werden die Tätigkeit und die Möglichkeit der Treuhand überschätzt und dämonisiert, was schädlich für das deutsch-polnische Verhältnis ist. Er erklärte gleichwohl, daß die Regierungen beider Länder auch Schuld an der gegenwärtigen Lage haben, die nicht rechtzeitig die Klärung der ungeregelten Eigentumsfragen vor- genommen haben. Er ist der Auffassung, daß es heute, 60 Jahre nach Kriegsende, in Europa für Eigentumsansprüche keinen Platz geben darf." (Nowa Trybuna Opolska)

In diesem Zusammenhang wird Meier auch mit der Aussage zitiert, in den Rechtsstaaten Polen und Deutschland habe jeder das Recht, seine vermeintlichen Ansprüche über Gerichte geltend zu machen; dies "müssen unsere Gesellschaften aushalten".

Ebenfalls sachlich, aber doch deutlich distanzierter schreibt Gazeta Wyborcza: ",Die Handelsgesellschaft sollte anfangs eine Dokumentierung der Ansprüche unserer Bürger vornehmen, die dann unserer Regierung als eine nach wie vor ungeregelte Angelegenheit vorgelegt werden sollte. Die Lösung der offenen Frage würde sowohl Polen als auch Deutschland dienen - versicherte den polnischen Journalisten der Sprecher des Ständigen Rates Erika Steinbach.

,Zwischenzeitlich ist die Tätigkeit der Treuhand aus der Kontrolle geraten. Niemals wollten wir, daß dies ein Grund für die Verschlechterung des deutsch-polnischen Verhältnisses sein sollte , ergänzte er noch seine Aussage.

Der Rat erklärte jedoch, daß jede Person sowohl in Polen als in Deutschland das Recht hat, individuell sein Eigentum einzufordern. ,Wenn es aber von einer Organisation gemacht wird, dann wird es von uns keine Unterstützung erfahren , wurde hinzugefügt."

 
     
     
 
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