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Mapuche

 
     
 
Das große Volk, das vor Ankunft der Spanier ganz Mittelchile bewohnte, waren die Araukaner, die nördlich der Patagonier ihre Siedlungsgebiete hatten. Die nördlichen Araukaner waren die Pebuende, die mittleren die Mapuche und die südlichen die Huilliche-Seit mehreren Generationen jedoch sind sowohl die Pehuende als auch die Huilliche „mapu-chisiert“, so dass praktisch mit Mapuche alle Araukaner gemeint sind. Heute wohnen in Chile etwa 600 000 Mapuche und in der argentinischen Provinz Neuquen und einigen anderen Landesteilen etwa 30 000. Ursprünglich nomadisierende Jäger und Sammler, sind die Mapuche heute überwiegend Ackerbauern und Viehzüchter. Das von ihnen inzwischen übernommene Christentum ist stark durchsetzt von schamanistischen Elementen und der Verehrung von Ahnengeistern. Im Hinblick auf die Geschichte ist das Volk der Mapuche eines der interessantesten des amerikanischen Kontinents, denn es kämpfte über 400 Jahre lang zäh und verbissen gegen alle Invasoren und errichtete einen eigenen indianischen Pufferstaat zwischen zwei Kolonialmächten – bis sie der Übermacht modernst ausgestatteter Truppen erlagen. Zwischen 1475 und 1536 widerstanden sie den aus Peru in Chile einfallenden Inkas und von 1540-1883 boten sie den Spaniern und dann den Chilenen und Argentiniern die Stirn. Obwohl zwischen 1540 und 1570 etwa 400 000 Mapuche (von 1 Million) gefallen waren, gelang es dem tapferen Volk mit Beutepferden eine eigene starke Reiterei aufzubauen, so dass Spanien 1641 die Unabhängigkeit des Mapuche-Staates anerkennen musste, den diese nun als militärische Barriere zwischen den heutigen Staaten Chile und Argentinien errichteten. Erst als Großbritannien im 19. Jahrhundert den beiden verbündeten Staaten Chile/Argentinien hochmoderne Waffen lieferte, konnte 187983 in einem Vernichtungsfeldzug der Widerstand der Mapuche endgültig gebrochen werden. Die Überlebenden wurden ihres Landes beraubt und wurden in Reservationen (reducciones) eingewiesen. Später konnten die Mapuches diese Verwaltungseinheiten verlassen, so dass heute in Chile rund 150 000 von ihnen in den drei größten Städten des Landes wohnen. In den Reservationen konnten die dort verbleibenden Stammesmitglie-der 1931 Parzellen erhalten und Landwirtschaft betreiben – neben dem vom jeweiligen Mapuche-Stamm gemeinsam bewirtschafteten Areal.
 
     
     
 
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