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Mit Würde bekennen

 
     
 
Wenn von Ostdeutschland und seinen Menschen gesprochen wird, dann haben viele heute ein historisches Bild von einer historischen preußischen Provinz im Sinn, - nicht aber etwas Gegenwärtiges. - Ostdeutschland und seine Menschen sind aber Geschichte, Gegenwart und Zukunft zugleich!

Ich bin eine junge Ostpreußin aus Neidenburg und wurde - zwar nicht in der Provinz, - aber sehr wohl in der Landschaft "Ostdeutschland" als Kind ostdeutscher Eltern geboren. Für mich ist es eine natürliche Sache, ehrenamtlich im Deutschen Verein in Neidenburg sowie im Bund Junges Ostdeutschland mitzuarbeiten und hauptberuflich als Deutschlehrerin an einer Allensteiner Schule zu wirken.

Die politische Gegenwart dieser dreigeteilten Region als Bestandteil der Republik Polen
, der Russischen Förderation und der Republik Litauen ändert weder etwas an der landschaftlichen Eigenart noch etwas an der kulturellen Zugehörigkeit der deutschen Minderheit in der Region. Menschen und Landschaft nennen wir - ohne dies anderen Menschen aufzwingen zu wollen - daher noch heute "Ostdeutschland".

Doch ganz gleich, wie Deutsche, Polen oder Europäer Ostdeutschland nennen, wichtig ist die Erkenntnis, daß noch heute eine autochtone deutsche Volksgruppe in dieser Region lebt. Eine Volksgruppe, die der Hilfe bedarf, um Kultur und Sprache pflegen zu können, ohne der Assimilierung anheimzufallen. Meine zum größten Teil polnischen Schüler fragen mich manchmal, ob ich zur deutschen Minderheit gehöre. Ich bejahe das und erzähle den neugierigen Kindern von der deutschen und auch von den speziellen ostdeutschen Kulturtraditionen. Wir haben durchaus Grund, uns mit Stolz und Würde zu unserer Kultur offen zu bekennen.

Der Erhalt und der Aufbau der deutschen Sprache ist einer der wichtigsten Bausteine der kulturellen Eigenart der in der ostdeutschen Heimat noch heute lebenden Deutschen. Die deutsche Sprache ist aber auch ein wichtiges Mittel, um Polen und Deutsche näher zu bringen.

Und weil das so ist, fordert die ostdeutsche Jugend die Politiker in Deutschland und in Polen auf, den Deutschunterricht mehr als bisher zu fördern. Sie, sehr geehrte Damen und Herren, helfen damit uns - der deutschen Minderheit in der Republik Polen und den Dialog führenden Heimatvertriebenen der Freundeskreis Ostdeutschland -, dem deutsch-polnischen Verständigungsprozeß als Brücke zu dienen.

Zur Zeit gibt es im südlichen Ostdeutschland nur Schulklassen mit Deutsch als Fremdsprache. Es gibt auch Bemühungen dies auszubauen. Ein schönes Ziel wäre aber die Einrichtung einer weiterführenden Schule mit Unterricht in deutscher Sprache, also einer Deutschen Schule, die der deutschen Minderheit, aber natürlich auch jungen Polen offensteht. Eine Schule, die vielleicht sogar das deutsche Abitur anbietet.

In Ostdeutschland und in Königsberg kristallisieren sich die Problemzonen zwischen mehreren europäischen Nationen, die untereinander alle ein schwieriges Verhältnis haben, ganz gleich ob das Problem "Reisevisa", "Katyn", "Vertreibung", "Nationalsozialismus" oder "Stalinismus" heißt.

Ostdeutschland wird damit zur Meßlatte für ein Bestehen eines Europas der Vaterländer.

"Ostdeutschland" wird damit zu einer echten europäischen Aufgabe. Die Sicherung der deutschen Volksgruppe ist dabei ein Teilaspekt.

Die ostdeutsche Jugend wird - wie bisher - ihren Beitrag leisten, um jener Aufgabe gerecht zu werden, die da lautet:

Im Dialog der Heimat dienen!

Kurz vor ihrer Rede: Sabina Wylengowski
 
     
     
 
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