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Mittelalter erstrahlt in neuem Glanz

 
     
 
Die renommierte Mittelaltersammlung des Germanischen Nationalmuseums ist der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Sie zählt zu den ältesten und bedeutendsten in Europa. Die grundlegend neue Präsentation will ein authentischeres Bild des Mittelalters und seiner Kultur vermitteln, indem die üblichen musealen Gattungsgrenzen überwunden werden. Auf rund 800 Quadratmetern Fläche sind Malerei
, Skulptur, Glasmalerei, Kunsthandwerk, Architekturteile und Teppichwirkerei in direkter Nachbarschaft ausgestellt.

Die Präsentation verdeutlicht regionale und überregionale Entwicklungen, Eigenheiten und Zusammenhänge. In der für zwei Millionen Euro mit großem Aufwand renovierten Schausammlung können die Museumsbesucher nun erstmals die zum Teil weltberühmten Schätze aus der Zeit von den Karolingern bis ins 15. Jahrhundert zusammenhängend erleben. Das Spektrum der etwa 500 Objekte reicht von der fünf Zentimeter hohen Schachfigur bis zur mehrere Quadratmeter großen Tapisserie.

Zu den Höhepunkten der Sammlung zählen der Prunkeinband des Codex Aureus aus Echternach, die berühmte Armilla aus dem Umkreis Kaiser Barbarossas, das romanische Großkreuz aus der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol, die monumentale Grabfigur des Grafen Heinrich III. von Sayn, eine weltweit einmalige Sammlung bronzener Aquamanilien und hoch empfindliche Tapisserien.

Generaldirektor Prof. Dr. G. Ulrich Großmann ist erleichtert, daß die Mittelalter-Sammlung nach zweijähriger Bauzeit präsentiert werden kann: "Es ist ein gutes Gefühl, daß diese bedeutende Sammlung ein angemessenes Ambiente erhält. So können wir die herausragende Kompetenz des Germanischen Nationalmuseums im Bereich der mittelalterlichen Kunst eindrucksvoll behaupten." Der Chef des größten kulturhistorischen Museums in Deutschland ist mit den Arbeiten zufrieden: "Die Gestaltung der Ausstellung in den historischen denkmalgeschützten Räumen läßt unsere kostbaren Objekte erstrahlen wie nie zuvor. Mit der Neugestaltung des Germanischen Nationalmuseums sind wir jetzt einen entscheidenden Schritt weiter."

Dr. Ralf Schürer, Projektleiter für den Bereich Schausammlungen, ergänzt: "Wir haben es geschafft, die ganz unterschiedlichen Gattungen der mittelalterlichen Kunst in einen Dialog treten zu lassen. Ich bin sicher, daß der konzentrierte Blick auf 700 Jahre deutscher und europäischer Kunst- und Kulturgeschichte für alle Besucher zu einem spannenden Erlebnis wird. Einige Objekte können wir zum ersten Mal überhaupt ausstellen, und vieles Bekannte ist in dieser Präsentation ganz neu zu entdecken."

Die Mittelaltersammlung bildete die Keimzelle des 1852 gegründeten Germanischen Nationalmuseums. Sie wurde bis in die jüngste Zeit um hochrangige Werke bereichert. Stärker in den Vordergrund rückt nun wieder die kulturgeschichtliche Ausrichtung der Sammlung, die schon im 19. Jahrhundert angelegt war, aber im Lauf der Zeit von der fachwissenschaftlichen Vereinzelung überdeckt wurde.

Seit 1993 war nur ein kleiner Teil der Sammlung provisorisch ausgestellt. Mit der Sanierung des Galeriebaus werden die bisher über das Museum verteilten oder im Depot aufbewahrten Ausstellungsstücke in einer grundlegend neuen Konzeption präsentiert. Geplant und in die Tat umgesetzt wurde die Umgestaltung durch das renommierte Architektenbüro "hgmerz Berlin / Stuttgart". Das Büro "hgmerz" ist unter anderem mit der Umgestaltung der Alten Nationalgalerie bekannt geworden. In direktem räumlichen Anschluß an die Mittelalter-Sammlung wird ab dem 19. Oktober die vor- und frühgeschichtliche Abteilung eröffnet, so daß die römische Spätantike und die Völkerwanderungszeit als Wurzeln einer neuen Epoche deutlich werden. gmn

Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 21 Uhr geöffnet, Mo geschlossen, Eintritt 4 / 3 Euro. Unser Gemälde zeigt eine Schreinmadonna aus Westpreußen.
 
     
     
 
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