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NDR zeigte Dokumentation über die Sängerin Alexandra

 
     
 
Lassen Sie die tote Alex-
andra aus dem Spiel. Ich warne Sie. Ich nehme grausame Rache. Ich lasse Ihnen die Schnauze zertrümmern …" Solchen und ähnlichen Drohanrufen und sogar Morddrohungen war bislang jeder ausgesetzt, der versucht hatte, Informationen über das Leben der Sängerin zu sammeln. Doch davon ließ Marc Boettcher sich nicht beirren und legte bereits 1998 im Münchener Knaur-Verlag seine Biographie "Alexandra" vor. (Das berichtete.)

Ende Dezember nun wurde unter dem Titel "Alexandra – die Legende einer Sängerin" die TV-Premiere auf N 3 ausgestrahlt. Der Biograph und Regisseur Marc Boettcher schildert in einfühlsamen Film- und Fotosequenzen das Leben des Stars von der Geburt im memelländischen Heydekrug, der Flucht aus Ostdeutschland, der Kindheit in Kiel, der Ausbildung in Hamburg bis hin zur Entdeckung durch den Plattenproduzenten Fred Weyrich, dem steilen Aufstieg und den großen Erfolgen im Showgeschäft, bis hin zum viel zu frühen und mysteriösen Tod.

Nach ihrer Entdeckung war Alexandra ein kometenhafter Aufstieg am Schlagerhimmel beschieden. Daneben bekam Alexandra die Schattenseiten des Showgeschäfts zu spüren, denn persönliche Schicksalsschläge und berufliche Schwierigkeiten durften sie von der Erfüllung ihrer Verträge
nicht abhalten. Alexandra wurde mißtrauisch, ängstlich und nervös. Deshalb wollte sie sich einen Urlaub auf Sylt gönnen, um über ihr Leben nachdenken und sich um ihren Sohn kümmern zu können. Interviews mit Freunden, Verwandten und ihrem Sohn bezeugen, daß Alexandra sich bedroht und verfolgt fühlte. Immer häufiger sprach sie von einem frühen Tod, kaufte vor ihrem Urlaub eine Grabstelle, bezahlte das Schulgeld ihres Sohnes für zwei Jahre im voraus, schloß eine zweite, hohe Lebensversicherung ab und machte noch am Vorabend ihrer Abreise ihr Testament.

Am 31. Juli 1969 raste Alexandra mit ihrem Auto ungebremst in einen Sattelschlepper. Zuvor hatte sie wegen Problemen mit ihrem Wagen eine Tankstelle aufgesucht. Diese Hintergründe waren der Polizei damals nicht bekannt. Obwohl es sehr viele Ungereimtheiten im Fall Alexandra gibt, die auf ein Fremdverschulden deuten könnten, geht die Polizei auch heute noch von einem selbstverschuldeten Unfall aus.

Dennoch bleiben viele Fragen ungeklärt: Warum verschwanden wichtige Dokumente aus der Wohnung der Toten? Warum fehlen in der Polizeiakte Unterlagen? Was hat es mit dem Einbruch in der Leichenhalle auf sich, in der Alexandra aufgebahrt lag? Was haben die Morddrohungen gegen das Filmteam zu bedeuten? Wenn es ein geplanter Selbstmord war, hätte die Sängerin wohl kaum ihre Alleinerben mit in den Tod gerissen!? Offensichtlich gibt es Menschen im Umfeld der Sängerin, die etwas zu verbergen haben.

Obwohl viele Rätsel und bisher unbekannte Einzelheiten aufgespürt wurden, kann auch der Film keine Antworten auf diese Fragen geben. Die Wahrheit wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben müssen.

Sehens- und empfehlenswert ist der Film aufgrund der zahlreichen, bisher unveröffentlichten Aufnahmen, die ein ausgewogenes Porträt der legendären Sängerin Alexandra zeichnen. Gleichzeitig zum Film ist auch eine Doppel-CD (Mercury 546 703-2) erschienen, auf der neben den bekannten Liedern auch Ausschnitte der Probeaufnahmen von 1966, dem ersten Live-Auftritt in Husum sowie aus einem Hörspiel zu hören sind. Für Alexandra-Fans ein unbedingtes Muß!

Ein Trost für alle, die den Film aufgrund des späten Sendetermins nicht sehen konnten: Er soll auch in den anderen dritten Programmen, möglicherweise auch auf ARTE, wiederholt werden.

Michaela Wagner

 
     
     
 
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