|  | Kunst gibt nicht Sichtbares     wieder, Kunst macht sichtbar", hat Paul Klee einmal gesagt. Nach dieser Maxime     arbeitet auch die im ostdeutschen Ebenrode geborene und heute in Eschborn im Taunus     lebende Malerin Ursula Rieck, geb. Pliquett. Ihre meist großformatigen Bilder fordern den     Betrachter zum "träumenden Schauen" auf. Sie sind ein "Ausfluß einer     gefüllten Seele", so die Künstlerin. "Im abstrakten Malen hat man viel mehr     Möglichkeiten, zu entdecken und in imaginäre Welten zu gehen."
 Chiffren gleich werden Farbe und Formen von der Künstlerin eingesetzt, um Erlebtes,     Gesehenes, Erinnertes, Empfundenes in ein Bild umzusetzen. Spiralen und kristalline     Strukturen spielen dabei ebenso eine Rolle wie weiche, florale Formen. Oft fließen     Erinnertes und Gesehenes ineinander, so bei dem farbstarken Gemälde einer     Küstenlandschaft: Über das Bild einer irischen Steilküste schiebt sich die Erinnerung     an die Düne
   n der Kurischen Nehrung. 
 Bilder der Ostpreußin wurden bereits auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland     gezeigt, so auch in Frankreich und in den USA.  "Ein Bild", so die     Kunsthistorikerin Anja Petz, "gilt Ursula Rieck als gelungen, wenn es in sich     harmonisch ist, streng und auf das Notwendigste reduziert. Harmonie bedeutet indes nie     Stillstand, im Gegenteil: Schwung, Dynamik, Spannung will sie ihren Bildern verleihen,     doch die Farben und Formen sollen sich zu ausgewogenen Strukturen fügen ... Malend     betreibt Ursula Rieck ,Archäologie der Seele, hebt Verschüttetes und Vergrabenes     wieder ans Licht. Die Bilder sind Zeichen für Gelebtes, Stationen des persönlichen     Erkenntnis- und Reifungsprozesses, äußerster Ausdruck des Eigenen, Individuellen. Die     Arbeit am Bild ist Suche und Ziel zugleich."
 
 
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