A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
     
 
     
 

Tag der Einheit - zwei Reden

 
     
 
Aus dem breiten Angebot an Reden, die am und zum 3. Oktober in Deutschland gehalten wurden, haben wir zwei ausgewählt, die besondere Beachtung verdienen. Die eine hielt Horst Köhler auf der zentralen Einheitsfeier in Erfurt. Es war genau die Rede, die man von diesem Bundespräsidenten erwarten durfte (und sich von manchem seiner Vorgänger auch schon gewünscht hätte): kritisch, ehrlich, klar und verständlich, aber nicht hoffnungslos pessimistisch.

Horst Köhler hat mit dieser Erfurter Rede erneut bewiesen, daß er ein "politischer" Präsident ist - vielleicht "politischer" als die meisten unserer derzeit agierenden Berufs
politiker. Er nutzt die Autorität seines Amtes genauso wie die Glaubwürdigkeit, die er sich persönlich in den wenigen Monaten seit seiner Wahl erworben hat. Er lügt den Menschen nichts vor, sondern sagt ihnen ungeschminkt die Wahrheit. Er nennt klipp und klar beim Namen, was alles in diesem unserem Lande in den letzten Jahren und Jahrzehnten versäumt und falsch gemacht worden ist - übrigens nicht nur von den Politikern. Auch sagt er deutlich, was wir in den nächsten Jahren alles auf uns nehmen müssen, um aus der Talsohle wieder herauszukommen.

Aber - und das ist das Entscheidende - kein wehleidiges Klagen, kein Jammern auf hohem Niveau; Köhler macht den Menschen Mut, erinnert sie daran, was sie schon alles in schwierigen Lagen geschafft haben. Selbstbewußtsein, Stolz, Freude über das bisher schon Erreichte, Zuversicht, das noch nicht Erreichte ebenfalls zu bewältigen - das sind Vokabeln, wie man sie von einem deutschen Staatsoberhaupt schon allzu lange nicht mehr vernommen hat. Vielleicht geht von dieser Rede ja endlich der langersehnte Ruck durchs Land.

Ein andere Rede, ebenfalls zum Tag der Einheit, übrigens nicht allzu weit weg von Erfurt: Im Schützenhaus zu Neuhof, Kreis Fulda, sprach der zur Zeit fraktionslose Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann. Das tut er stets am 3. Oktober, jahrelang hat das auch niemanden gestört, bis 2003: Da entdeckten aufmerksame Antifa-Tugendwächter in der Hohmann-Rede sprachliche Holprigkeiten, Ausrutscher und Ungeschicklichkeiten, die sie in dreiwöchiger Interpretationsarbeit zum Antisemitismus-Skandal hochstilisierten. Es reichten dann eine geschickt inszenierte Kampagne öffentlicher (beziehungsweise veröffentlichter) Empörung und ein paar Telefonate zwischen Frankfurt, Hamburg und Berlin, und schon war CDU-Chefin Angela Merkel entschlossen, den allzu "rechten" Fuldaer aus Fraktion und Partei zu eliminieren.

Die Rede, die Hohmann in diesem Jahr hielt, war eindeutig besser als die vom Vorjahr, sie nötigte politisch korrekten Journalisten und Demonstranten ein Höchstmaß an Arroganz ab, um wenigstens einige wenige "kritische" Anmerkungen unterbringen zu können. Zum Beispiel: Hohmann ist gegen massenhafte Ausbeutung unseres Sozialsystems - igitt! Hohmann ist gegen einen EU-Beitritt der Türkei - "völkischer Wahn"! Das Un-Wort "Tätervolk" kam in der ganzen Rede nicht vor - geradezu enttäuschend für die antifaschistischen Aufpasser!

Der Abgeordnete hatte eine "patriotische Rede" angekündigt - und auch gehalten. Die Zuhörer, 300 im überfüllten Saal, 400 vor der Tür, dankten es ihm mit Bravorufen und anhaltendem Applaus.

Zugleich bestätigte sich, was sich bereits bei den Wahlen in Sachsen und Brandenburg gezeigt hatte: Es war ein schwerwiegender Fehler, mit dem Rausschmiß Hohmanns die konservativen, patriotischen Stammwähler der Union politisch heimatlos zu machen. Der dramatische Absturz in Sachsen um rund 15 Prozentpunkte ist nicht nur "Hartz IV" anzulasten, sondern auch der politisch überkorrekten Parteichefin und ihren willigen Helfern.

 
     
     
 
Diese Seite als Bookmark speichern:
 
     
     
     

     
 

Weitere empfehlenswerte Seiten:

Im Irrgarten der Kriminalstatistik

Für Sie entdeckt

Freiheitskämpfer

 
 
Erhalten:
 

 

   
 
 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
WISSEN48 | ÜBERBLICK | THEMEN | DAS PROJEKT | SUCHE | RECHTLICHE HINWEISE | IMPRESSUM
Copyright © 2010 All rights reserved. Wissensarchiv