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Technologie: Holen Deutsche auf?

 
     
 
"Deutschland hat de Anschluß" verpaßt" schallte es noch vor wenigen Jahren. Ja, dicke Autos un große Maschinen können sie noch bauen, die Deutschen. Das aber seien die Erfolgstechnologien von gestern. Die zukunftsweisenden Produktionsbereiche, etwa die in den 80ern stark beachtete Unterhaltungselektronik, schienen für immer in den Händen de Japaner gelandet zu sein.

Doch die Zeiten ändern sich, mit ihnen wechseln auch die Technologien, die als Schrittmacher der allgemeinen Entwicklung den Rhythmus vorgeben. Heute stehe Telekommunikation, Rechnerprogramme, Multimedia, Unterhaltung oder Satellitentechnik in Mittelpunkt.

Hier gibt nicht mehr Japan, sondern die – ebenso wie Europa – in der zweite Hälfte der 80er Jahre
abgeschriebenen USA den Ton an. Aber auch Deutschland habe sein Position deutlich verbessern können, so eines der Ergebnisse einer internationale Expertenbefragung, die an der Handelshochschule Leipzig und de Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1999 durchgeführt und in diesen Tagen de Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Die USA besitzen danach "das größte Potential im Bereich der wissensbasierte Branchen, gefolgt von Großbritannien und Deutschland ... Japan ist eher mittelklassi einzuordnen und die ,schlafenden Riesen‘ China, Indien und Rußland bleiben auch in Zukunft, was sie sind – nämlich schlafende Riesen". So die Wissenschaftler au Erlangen und Leipzig. Bei Rechnerprogrammen (Software) spiele die deutsche SAP in der Lig der ersten zehn dieser Welt mit, in der Telekommunikation behaupte beispielsweise Siemen eine gute Position unter den ganz Großen. "Im Pharmabereich wurde und wird die Wel US-amerikanisch-europäisch bedient. In der Umwelttechnologie ist Deutschlan führend", heißt es in der Studie.

Sogar beim nächsten technologischen Sprung in die Zukunft bauen die Deutschen offenba an einer aussichtsreichen Startposition. Die Leipzig-Erlanger Untersuchung verweist au die "Mikromechanik" als Kern für eine ganze Reihe weiterer neue Zukunftsmärkte.

Es geht um die sogenannte "Nanotechnologie", benannt nach dem Längenma "Nanometer" (nm), das einem milliardstel Meter entspricht. Auf die Breite eine Haares passen 50 000 Nanometer oder 50 Mikrometer. Mit dem Übergang von de "Mikro-" zur "Nanotechnologie" wird somit der Vorstoß zur Entwicklun unvorstellbar kleiner Maschinen beschrieben, den Wissenschaftler und Techniker auch un gerade in Deutschland vorbereiten. So will die Uni Würzburg schon im kommende Wintersemester einen Studiengang "Nanostrukturtechnik" einführen. Der Vorsprun der Würzburger, so berichtete die "FAZ", erregt bereits den Neid von Forscher in aller Welt.

Na also, geht doch! – möchte man erleichtert ausrufen nach all dem Gezeter um die angeblich geschwundene Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Indes: Die Bildungsmisere a Schulen und Hochschulen ist ein Faktum, über das Meldungen wie diese nich hinwegtäuschen dürfen. Die Schäden, die eine falsche Politik hier in Jahrzehnte angehäuft hat, verschwinden nicht von selbst. Parteien und verantwortliche Politike können anhand der bewiesenen Erfolge zwar zur Kenntnis nehmen, daß das Potential fü einen erstklassigen Wirtschafts-, Wissenschafts- und Technolgiestandort bei den Deutsche noch immer reichlich vorhanden ist. Wie der akute Mangel a Informationstechnologie-Experten aber belegt, kann auf eine qualifiziert Breitenausbildung nicht verzichtet werden. Sonst könnte es geschehen, daß die in Deutschland groß gewordenen Firmen der nächsten Technologie-Generation eines Tages in Ausland gehen, weil ihnen hierzulande (wegen mangelnder Fachkräfte) da "Umfeld" nicht mehr paßt.

Zudem bleibt staatliche Förderung der Grundlagenforschung ein Muß. Am Beispiel de Nanotechnologie wird sichtbar, welchen Stellenwert gerade sie für die Zukunftsfähigkei einer Volkswirtschaft besitzt. Noch aber wandern viele, allzu viele deutsch Grundlagenforscher ab, weil für sie in der Heimat nur unzureichend Entfaltungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Elisa Wachtner

 
     
     
 
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