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Vieles hat sich zum Guten entwickelt

 
     
 
Der damalige Vorsitzende des Patenschaftsausschusses im Landkreis Osnabrück, der Bundestagsabgeordnete Freiherr von Schorlemer, hatte nach seiner Reise in den Allensteiner Raum, die er auf Bitten des Kreisvertreters von Allenstein-Land, Leo Michalski, im Mai 1992 unternommen hatte, noch gesagt: „Die Lage der polnischen Bevölkerung und die gewaltigen Probleme, die sich in Allenstein und darüber hinaus auftun, habe ich mir vorher nicht so schlimm vorgestellt.“ Jetzt konnte der Landtagsabgeordnete Georg Schirmbeck (Landkreis Osnabrück) auf seiner Reise zusammen mit einer kleinen Gruppe durch das südliche Ostdeutschland dem Wojewoden in Allenstein und dem Landrat des neuen Landkreises Allenstein ehrlichen Herzens sagen: „Es hat sich hier in den zehn Jahren nach der Wende sehr vieles zum Guten entwickelt.“

Von der polnischen Seite unbestritten, haben zu dieser günstigen Entwicklung das Eingehen von Partnerschaft
en auf kommunaler Ebene und das ständige Kontakthalten untereinander beigetragen. Der Anfang wurde 1993 in Wartenburg gemacht, als Leo Michalski zusammen mit Vorstandsmitgliedern dem damaligen Bürgermeister erklärte: „Wir sind hier, um in Ausführung des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages Kontakte zwischen dem deutschen und dem polnischen Volk herzustellen und die Situation der Menschen - Deutschstämmige wie Polen - zu verbessern.“ Das führte zunächst 1994/95 zum Freundschaftsvertrag zwischen Hagen am Teutoburger Wald und Wartenburg, dann auf Anraten des Landrates Manfred Hugo (Osnabrück) 1997 für den Bereich des früheren Landkreises Allenstein zur Gründung des Ermländischen Gemeindeverbandes e.V. in Allenstein. 1998 kam es zu einem Partnerschaftsvertrag zwischen dem Landkreis Osnabrück und eben diesem Gemeindeverband und schließlich - nach Wiedereinführung der Kreisebenen in Polen am 1. Januar 1999 - zum Partnerschaftsvertrag der Landkreise Osnabrück und Allenstein im Mai 1999. „Die Vertiefung der Zusammengehörigkeit zwischen den Regionen als ein konkreter Schritt zum Aufbau eines vereinigten Europas und zur Förderung der Völkergemeinschaft auf kommunaler Ebene“ sowie „das Entstehen von partnerschaftlichen Kontakten zwischen den kreisangehörigen Städten und Gemeinden des Landkreises Osnabrück und denen des Kreises Allenstein“ sind die Ziele, die sich beide Seiten gesteckt haben.

Nachdem es in zurückliegender Zeit gelungen war, Partnerschaften zwischen Osnabrücker Gemeinden und fast allen Großgemeinden auf dem Gebiet des alten Landkreises zu vermitteln, wird dieses Bemühen derzeit auf die zum Landkreis Allenstein neu hinzugekommenen Städte und Gemeinden ausgedehnt. Guttstadt, ehemals Stadt im Kreis Heilsberg, nunmehr größte Stadt im Landkreis Allenstein, steht bereits im Osnabrücker Partnerschaftsgeschehen.

Bei dem Empfang im Rathaus in Hohenstein anläßlich des zehnten Stadtfestes konnte Georg Schirmbeck, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Osnabrück, dem Bürgermeister und dem Stadtdirektor versichern, daß sich in kürzester Zeit eine Partnerschaft Hohenstein/Bad Iburg anbahnen wird, hatte doch der Stadtdirektor von Hohenstein, Landkreis Allenstein (früher Kreis Osterode), den deutschen Gästen erklärt: „Ganz Polen ist auf dem Wege zur Demokratie; aber wir müssen und wollen von Ihnen, den Deutschen, noch viel lernen.“ Dazu gehört es auch, ganz unten anzufangen, den Bürgersinn für das Ganze, für die Allgemeinheit zu entwickeln und den einzelnen am gesellschaftlichen und politischen Leben zu beteiligen.

Eine gelungene kommunale Darstellung ganz im westlichen Stil mit Fallschirmabsprüngen, Galopprennen und musikalischen Vorführungen war das dritte Kreisfest des Landkreises Allenstein auf dem ehemaligen Flugplatz Grieslienen-Grünau in der Großgemeinde Stabigotten. Dazu hatte Landrat Adam Sierzputowski den Osnabrücker Landrat Manfred Hugo und den Kreisvertreter Leo Michalski eingeladen. Dem war Georg Schirmbeck MdL mit einer achtköpfigen Delegation gefolgt. Häufige Begegnungen mit dem Allensteiner Landrat, mit Kreistagsmitgliedern, Bürgermeistern, Verwaltungsbeamten - auch mit den Wojewoden - standen auf dem Programm. Dabei fand ein reger Gedankenaustausch statt. Kreisvertreter Leo Michalski führte zur Festigung der Beziehungen Gespräche im Rathaus in Wartenburg und mit dem Gemeindevorsteher in Groß Purden sowie in den Pfarrhäusern Groß Kleeberg und Gillau.

Die Reisegruppe war auch Gast der Allensteiner Gesellschaft deutscher Minderheit (AGdM) im Kopernikus-Haus in Allenstein, das kürzlich vom Verein bezogen werden konnte und demnächst auch dem Ermländisch-Masurischen Verband deutschstämmiger Landfrauen und dem Ermländischen Bauenverband Unterkunft bieten wird.

Insgesamt zeigten sich die Gastgeber in der Heimat erfreut und dankbar. Mit guten und bleibenden Eindrücken kehrten die Reisenden in das Osnabrücker Land zurück. Horst Tuguntke

 

Im Kopernikus-Haus: Hans Haferkamp, Helmut Spieker, Frau Schirmbeck, Georg Schirmbeck, Leo Michalski, Karl-Heinz Finkemeyer, Hans Stallkamp, Hans Biernatowski, Josef Kuck (v. l.)

 
     
     
 
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