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Vielfältig waren seine Aktivitäten für die Heimat

 
     
 
Im Rahmen einer Veranstaltung des "Fördererkreis ostdeutsches Jagdmuseum - Hans-Ludwig Loeffke Gedächtnisvereinigung" gedachte deren Vorsitzende dem Gründer des "Ostdeutschen Jagdmuseums - Wild, Wald und Pferde Ostdeutschlands e.V.", des Forstmeisters Hans-Ludwig Loeffke, der vor 30 Jahren, am 11. Dezember 1974 verstarb. Sie ließ noch einmal die wichtigsten Stationen seines Lebens und des von allen seinen Besuchern so geliebten Ostdeutschen Jagdmuseums Revue
passieren:

Am 3. Mai 1906 in Tilsit geboren, entstammte Hans-Ludwig Loeffke väterlicher- wie mütterlicherseits einer seit Jahrhunderten in Ostdeutschland ansässigen angesehenen Familien. Nach Studium der Rechts- und Forstwissenschaft und Teilnahme am Zweiten Weltkrieg widmete er sich nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft seinen heimatvertriebenen Landsleuten.

Als die Vertriebenen sich in Freundeskreisen organisieren durften, war er 1948 Mitbegründer der Freundeskreis Ostdeutschland auf Bundesebene. Auch in Niedersachsen gehörte er zu den Gründungsvätern der Freundeskreis Ostdeutschland und des Bundes der Vertriebenen. Als Mitglied des Bundesvorstands der Freundeskreis Ostdeutschland baute er auf dem Bundestreffen der Aktion Freies Deutschland in Bochum 1953 eine viel beachtete ostdeutsche Jagdausstellung auf.

Und dann wurde ihm, nicht zuletzt aufgrund des großen Echos der Ausstellung in Bochum vom Deutschen Jagdschutzverband die Erstellung der Gedenkschau Deutscher Osten im Rahmen der Internationalen Jagdausstellung in Düsseldorf im Jahre 1954, übertragen. Und damit begann alles. Hier entstand die Idee zur Gründung eines Ostdeutschen Jagdmuseums. Auf der Erfahrungsgrundlage von Bochum und Düsseldorf schuf er mit Zielstrebigkeit, Phantasie und Energie sein Ostdeutsches Jagdmuseum, das am 7. Dezember 1958 im Alten Kaufhaus in Lüneburg feierlich eröffnet werden konnte. Schon nach einem Jahr fiel das Museum der Brandstiftung zum Opfer. Fünf Jahre nach dem Brand konnte im Oktober 1964 das neue Museum in der Salzstraße in einem alten Lüneburger Fachwerkhaus der Öffentlichkeit übergeben werden. 1969 folgte der erste Erweiterungsbau, 1974, fünf Wochen vor dem Tod von Hans-Ludwig Loeffke, der zweite Erweiterungsbau.

Es gibt nur noch wenige Menschen, die sich an den steinigen Weg, der bis zur Eröffnung des Jagdmuseums und der dann folgenden Erweiterungsbauten gegangen werden mußte, noch erinnern. Vorbildlich war die Hilfsbereitschaft der Stadt Lüneburg mit ihrem damaligen Stadtdirektor, Dr. Böttger, und auch des Bundestagsabgeordneten Dr. Huys. Gestalt annehmen konnte das Museum allerdings nur durch die von der Liebe zur Heimat getragenen Zielstrebigkeit und Sachkenntnis seines Gründers und der sehr großzügigen Überlassung von wertvollen, geretteten Erinnerungsstücken der heimatvertriebenen Ostdeutschland. Auch Spenden von Nicht-Heimatvertriebenen und aus der Industrie trugen zum Gelingen bei, später auch Fördermittel der öffentlichen Hand, insbesondere aus dem Zonenrandprogramm.

Wer heute durch die Räume des Ostdeutschen Landesmuseums, das die Exponate des Ostdeutschen Jagdmuseums übernehmen durfte, geht, wird sich nur schwer vorstellen können, welch harte Arbeit, die ausschließlich ehrenamtlich gemacht wurde, damals geleistet wurde. Der unvergessene Dr. Müller-Sternberg schrieb in einem Nachruf auf Hans-Ludwig Loeffke über das Jagdmuseum:

"So ist das Museum längst über den ursprünglichen Zweck ‚Jagdmuseum hinausgewachsen. Es ist zu einem Ostdeutschen Landesmuseum geworden. Keine andere Vertriebenengruppe hat ähnliches in dieser Größe aufzuweisen. Das Werk Hans-Ludwig Loeffkes ist nicht etwas, was an dem Verlangen und den Bedürfnissen der heutigen Menschen vorbeigeht. Er machte nie Zugeständnisse an den Zeitgeist, aber die Besucherzahlen des Jagdmuseums gingen weit in die Tausende und stiegen ständig. Gruppen, die er durch sein Museum führte, verließen es tief beeindruckt. Sie spürten, daß es nie um Effekthascherei ging. Die Pflege des ostdeutschen Kulturgutes war für ihn nicht nur Bekenntnissache, sondern die sein ganzes Leben bestimmende Aufgabe, sein Dasein. Er vertrat und gestaltete dieses Erbe nicht aus der Flucht aus der Gegenwart, sondern allein aus der Verantwortung vor und zugunsten der Zukunft. Er wurde daran zum Forscher. Über den Wäldern Ostdeutschlands und über den Elchen der Kurischen Nehrung hat er die Menschen seiner Heimat niemals vergessen. Sie alle standen ihm beispielhaft für die ganze Existenz Deutschlands."

In seiner letzten Rede anläßlich des letzten Erweiterungsbaus am 3. November 1974 sagte Hans-Ludwig Loeffke geradezu visionär: "Wir verharren nicht in einer sterilen Trotzhaltung. Wir wissen, daß wir in einem freien, geeinten Europa auch die berechtigten Interessen unserer östlichen Nachbarn zu respektieren haben. Es ist uns jedoch zur Pflicht gemacht, politisches Stehvermögen aufzubringen." L.

Die Erinnerung an Ostdeutschland wachhalten waren sein Ziel: Hans-Ludwig Loeffke (re.) widmete sich unter anderem dem Aufbau des Ostdeutschen Jagdmuseums.

 
     
     
 
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