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Was Sie wirklich denken

 
     
 
Die Sopranistin Edda Moser (67), Professorin an der Kölner Musikhochschule, forderte in "Welt.de" vom 18. Oktober mehr Mut zur deutschen Sprache:

"In einer Zeit, wo alles "cool" und "lovely" zu sein hat, wächst anscheinend die Scham vor der Farbe, vor der Tiefe, vor dem Timbre der deutschen Sprache. Diese Entwicklung muß rückgängig gemacht werden ... Wie die Franzosen müssen wir künftig lernen, uns sprachlich stärker abzugrenzen. Bislang sind die Deutschen dafür aber zu feige."

 

 

Karl Kardinal Lehmann
, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, wies am 12. Oktober politische Vorbehalte gege das Projekt "Zentrum gegen Vertreibungen" zurück:

"Zwei Millionen Menschen sind auf ihren Wegen gen Westen ums Leben gekommen. Dies schließt eine Beschränkung der Erinnerung auf den privaten Bereich, auf den Kreis der Familie aus."

 

 

Zur "Exzellenzinitiative" für deutsche Spitzenunis resümiert "Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort am 23. Oktober:

"Deutsche Landespolitiker entrüsten sich über die Auswahl der drei deutschen Universitäten, deren Projekte als ,Exzellenzinitiative gefördert werden. Sie, die Politiker, hätten nicht mitbestimmen können. Gott sei Dank war das so."



 

Bombenzweifel

Kim-Il-Schurk ließ jüngst es krachen
und natürlich, wie s gehört,
alles unterirdisch machen,
daß es nicht die Umwelt stört.

Prompt ist Skepsis aufgekommen:
Hat statt Bombe laut Bericht
Kim nur Dynamit genommen?
Kracht gewiß - doch strahlt es nicht!

Das wär dumm für Feindbildpflege,
und weil Schorsch es gern so hält,
bringt der Si-Ei-Eh zuwege
jeden Nachweis wie bestellt.

Zweifel an der Expertise
sind indessen angebracht -
einzig Schluß wär mit der Krise,
wenn es Kim von neuem macht!

Der will ernstgenommen werden,
folglich muß er wohl es tun -
gegen kleine Drohgebärden
ist er ohnehin immun.

Auch der Schorsch ersehnt Beweise
- Wahlen stehen bald ins Haus -
und so fleht zu Kim er leise:
Geh, probier es nochmals aus.

Stets empfänglich für Methoden
mischt der Kim Atom-Müll bei,
sprengt nicht gar zu tief im Boden,
und für Schorsch wird Strahlung frei.

Leider haben die Gelehrten
wieder schnell den Trick erfaßt,
weil nach registrierten Werten
jetzt die Strahlungsart nicht paßt!

Kim und Schorsch sind höchst verdrossen -
und was kommt? Ihr ahnt es schon:
Sie beraten kurzentschlossen
übers rote Telephon.

Der Texaner, der gerechte,
denkt - und sagt dann ungeschraubt:
Kim, ich leih dir eine echte,
daß die Welt uns endlich glaubt!

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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