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Zum Gerangel um den nächsten Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten bemerkt Doris Neujahr in der Jungen Freiheit vom 12. September spitz:

"Die Präsidentschaft von Johannes Rau endet dort, wo sie begonnen hatte: in der Suhle der parteipolitischen Taktik und Kungelei."

 

 

Süffisant treibt der Rheinische
Merkur vom 11. September das Kandidatengeschubse um die Rau-Nachfolge auf die Spitze:

"Wer ist eigentlich noch nicht auf der Liste, hätte es aber verdient? Schlingensief vielleicht? Ach nein, es soll ja diesmal eine Frau sein. Also Alice Schwarzer. Nicht mehrheitsfähig bei den Konservativen? Dann vielleicht doch Alfred Biolek - der hat immerhin im Schloß Bellevue bei Christiane Herzog schon mal gekocht."

 

 

Für die Süddeutsche Zeitung vom 15. September ist der EU-Stabilitätspakt zur Festigung des Euro bereits untergegangen:

"Der Stabilitätspakt ist tot. Irgendwann in den vergangenen Monaten ist er dahingeschieden, ohne daß es je eine Beerdigung gab ... Wahrscheinlich wird es dem Stabilitäts-pakt so ergehen wie dem Stabilitäts- und Wachstumsgesetz, das 1969 in Deutschland geschaffen wurde und einst als Symbol kluger Wirtschaftspolitik galt. Niemand würde je wagen, es abzuschaffen. Stets werden alle beteuern, wie wichtig es ist - aber für die praktische Politik hat es fast keine Relevanz mehr."

 

 

Die Frankfurter Allgemeine vom selben Tag sieht hingegen noch Hoffnung für den Stabilitätspakt. Doch nur, wenn es Brüssel gelingt, Berlin und Paris zur Räson zu bringen:

"(EU-Kommissar Pedro) Solbes sollte hart bleiben und auf die deutsch-französischen Wünsche (nach mehr Staatsschulden) mit einem klaren Nein antworten. Eine Währungsunion kann auf Dauer nur funktionieren, wenn sich alle Partner an die Regeln halten."

 

Nach dem Nachruf

Nachgeburten kläfften wieder

nachgerade hundsgemein:

Nachruf - nein, das wär zu bieder,

Nachwurf muß es immer sein!

Wie die Herrchen euch befehlen

in Gazette und Kanal,

dürft ihr jedesmal krakeelen -

klar, auch über Riefenstahl.

Müßt für "Körperkult" sie schelten?

Heute gibt s davon viel mehr:

Jugendwahn und Fitneß gelten,

das Geschäft rentiert sich sehr.

Wollt "Ästhetik" euch verbitten?

Ihr, die Kakographenbrut,

schimpft das Schöne als "umstritten",

nur was häßlich ist, ist gut!

Ja, "umstritten"! - Gegen Worte

solcher Art ist nie gefeit,

wer gelebt am falschen Orte

und gewirkt zu falscher Zeit.

Philosoph, Erfinder, Dichter,

Mime, Sänger, Dirigent

kriegen euch posthum als Richter,

die ihr nichts von früher kennt.

Heute - selbst für fremde Meister

werkt ihr als Vollzugsorgan!

Was erst, kleine Blockwartgeister,

hättet damals ihr getan?

Mit dem Winde eure Fahne

weht nur deshalb grad und scharf,

weil s der Wind nach krummem Plane

bloß aus einer Richtung darf!

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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