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Der Theologe, SPD-Politiker und ehemalige DDR-Bürgerrechtler Richard Schröder kritisierte in der "taz" vom 8. Juni den deutschen Gedenkkult:

"... ich habe den Eindruck, wenn es um Geschichte geht, fällt uns außer Opfergedenken nicht viel ein. Wie wäre es mal mit einem Denkmal für die deutsche Einheit? Auf was Fröhliches kommt in Deutschland niemand. Offenbar sind uns angenehme Tatsachen unangenehm. Die Einheit paßt halt nicht in unser schwarz gestimmtes Erinnerungsbild. Scheinbar gilt: Der edle Deutsche zeigt sich darin, daß er vor allem ein Opfergedenker ist."

 

Den Kommentator Martin Kettle vom Londoner "Guardian" erfaßte am 3. Juni schon vorsorglich das schlechte Gewissen, wenn er an das Verhalten der englischen Presse während der Fußball-WM dachte:

"Für mich ist das Problem dieser Weltmeisterschaft die Tatsache, daß sie in Deutschland stattfindet. Als Konsequenz sehen wir uns - trotz aller noblen Anstrengung
en, das zu verhindern - einem ganzen Monat gegenüber, in dem wir auf den unvermeidlichen Moment warten, an dem uns die Pressetribüne voller Stolz das Übermaß eines kriegsbesessenen, Nazi-fixierten, antideutschen Exzesses auf den britischen Wohnzimmerteppich kotzen wird."

 

Die "Frankfurter Allgemeine" vom 12. Juni freut sich über den neuen, selbstbewußten Umgang der Deutschen mit ihrer Flagge:

"Heute führt das so zur Schau gestellte nationale Selbst-Bewußtsein nicht einmal mehr in bedenkenträgerischen Feuilletons zu Debatten über die Gefahren der Deutschtümelei ... Für heutige Fußballfans - auch für solche, die dies nur alle vier Jahre vier Wochen lang sind - ist der schwarz-rot-goldene Bezugspunkt 1989, nicht 1945."

 

Der Chefredakteur der "Welt", Roger Köppel, sieht in seinem Leitartikel vom 10. Juni die Linke auf dem Abstellgleis der Geschichte angekommen, wohin sie sich selbst geschoben habe:

"Die Linke hat nichts mehr mit Emanzipation, aber sehr viel mit Erstarrung, mit Ressentiment, mit Reaktion zu tun. Sie ist zu dem geworden, was sie niemals werden wollte, aber ihren Gegnern immer vorwarf: zu einem Entfaltungshindernis freier Gesellschaften, zum ancien régime."

 

Kopfgeld

Die Menschen lieben den Verrat

und hassen den Verräter -

wie s scheint, von Cäsar ein Zitat,

bloß abgewandelt später.

Daß Judaslohn es leichter macht,

wen immer zu verraten,

dran hat sogar der Schorsch gedacht,

der Pate aller Paten.

Jetzt ist der Abu Dingsda hin,

doch geht der Terror weiter -

war absehbar von Anbeginn,

nur Schorsch wird nie gescheiter.

Und wetten, viele fragen sich

in jenen Regionen:

Wie lange lebt man eigentlich

mit Kopfgeld-Millionen?

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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