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Zu Lebzeiten ein anerkannter Künstler

 
     
 
Er gehört heute zu den eher unbekannten Malern des 20. Jahrhunderts, obwohl seine Werke zu Lebzeiten durchaus auch Anerkennung fanden. So erwähnte die vor dem Ersten Weltkrieg bedeutende Kunstzeitschrift "Der Cicerone" Kurt Dietrich Losch lobend; auch beteiligte er sich mehrfach an der Großen Berliner Kunstausstellung. In unseren Tagen allerdings kennen ihn nur Eingeweihte.

Als zweites Kind von drei Söhnen des Seifenhändlers Reinhold Losch ("Seifen-Losch") wurde Kurt Dietrich Losch in Berlin geboren. Die Familie lebte in guten wirtschaftlichen Verhältnissen, was einerseits dem künstlerisch begabten Jungen eine gediegene und wohl auch ziemlich lange Ausbildung ermöglichte, andererseits jedoch zu einem vorzeitigen
Nachlassen im Schaffen geführt haben dürfte - Kunst mußte hier nicht nach Brot gehen!

Schulbesuch und sicher frühe Anfänge der Kunst liegen bei Losch im Dunkel der Vergangenheit. Etwa 1908 begann er ein Malereistudium in Königsberg bei Professor Heinrich Wolff. Ob eine für spätere Zeit bekannte Verbindung von Losch zu dem "alten Ostdeutschland" Lovis Corinth oder nur die Herkunftsgegend seines Vaters für die Wahl des Studienortes maßgebend war, ist auch nicht überliefert.

Schon während des Studiums, das bis Anfang 1913 dauerte und in Berlin noch zwei Semester bei Professor Georg Ludwig Meyn fortgesetzt wurde, entstanden reife Bilder: Öl, Aquarell und graphische Arbeiten. Das älteste Bild datiert von 1909: "Am Hafen". Auch Ausstellungsbeteiligungen von Losch sind nur für die Jahre 1912 bis 1914 überliefert, dabei allerdings sogar zweimal bei der "Großen Berliner Kunstausstellung", obwohl er noch immer Student war. Er fand in dieser Zeit mehrfach lobende Erwähnung sowohl in den örtlichen Zeitungen Königsbergs als auch in der überregionalen Fachpresse.

Die Einberufung zum Militär Ende 1914 unterbrach nicht nur das hoffnungsvolle Werden zum ausgereiften Künstler, es war ein ziemlicher Endpunkt in seinem Schaffen. Denn später mußte sich Losch dem väterlichen Geschäft widmen, auch das nahm den Schwung in der Kunst. Und dennoch wurde er 1926 im "Handbuch des Kunstmarktes" und 1930 in "Dreßlers Kunsthandbuch" noch als Maler aufgeführt. 1935 heiratete Losch das erste Mal, und zwar eine wesentlich jüngere Kunststudentin. Die Ehe wurde 1938 kinderlos wieder geschieden. 1940 ging er eine zweite Ehe ein, aus der eine Tochter hervorging.

1943 zog sich Losch eine seltene Bindegewebserkrankung zu, an der er 1944, nicht mal fünfundfünfzig Jahre alt, verstarb. Die Grabstätte ist heute noch in Berlin auf dem Friedhof Am Südstern erhalten.

Es sind etwa 40 Werke von Kurt Dietrich Losch überkommen. Sie befinden sich, zusammen mit anderen Nachweisen zu Person und Werk, im Losch-Archiv Joachim Artz, der nun zum 60. Todestag des Malers eine Ausstellung ins Leben gerufen hat. Vom 4. bis 31. Mai sind im Gutshaus Steglitz (Wrangelschlößchen) in Berlin Arbeiten von Kurt Dietrich Losch unter dem Titel "Maler von Berlin bis Königsberg" zu sehen (dienstags bis sonntags 14-19 Uhr, Pfingstmontag, 31. Mai, 14-19 Uhr). Eb

 

Kurt Dietrich Losch: Neuer Pregel und katholische Propsteikirche in Königsberg (spiegelverkehrte Darstellung; Radierung)

 
     
     
 
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