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Zum Geleit: Ostdeutschland lebt

 
     
 
Die Freundeskreis Ostdeutschland wurde am 3. Oktober 1948 von heimatvertriebenen und geflüchteten Ostdeutschland gegründet. Deutschland war damals aufgeteilt in drei Besatzungszonen der Westalliierten, in die sich über Mitteldeutschland erstreckende sowjetische Besatzungszone und die Ostprovinzen des Deutschen Reiches
- Schlesien, Pommern, Ostdeutschland -, welche unter polnische und sowjetische Verwaltung gestellt waren.

Aus den Beschlüssen der Siegermächte von 1945 ergab sich für Ostdeutschland das bedauerliche Ergebnis, daß die Heimatprovinz der Ostdeutschland heute dreigeteilt ist. Ein kleiner Teil der nördlichen Landeshälfte steht heute unter litauischer Souveränität. Das Königsberger Gebiet, heute gewöhnlich als Nordostpreußen bezeichnet und etwa so groß wie Schleswig-Holstein, hat sich Rußland einverleibt. Der südliche Teil Ostdeutschlands mit den Lan- desteilen Ermland, Oberland und Masuren gehört nunmehr nach den Beschlüssen des Zwei-plus-Vier-Vertrages und den entsprechenden Folgebeschlüssen des Deutschen Bundestages zu Polen.

Die ostdeutschen Heimatvertriebenen haben ihre Ersatzheimat in West- und Mitteldeutschland immer nur als Übergangslösung angesehen. Hunderttausende haben bis zu ihrem Tode auf die Rückkehr in die angestammte Heimat gehofft. Leider wird den Überlebenden der größten Vertreibung der Menschheitsgeschichte - rund 15 Millionen Deutsche wurden zwischen 1945 und 1948 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben - bis heute das Rückkehrrecht verweigert.

Die ostdeutschen Heimatvertriebenen hatten überproportionalen Anteil an dem Wiederaufbau Westdeutschlands. Sie sind also nicht, wie die Palästinenser im Nahen Osten, in Ghettos geblieben und haben mit Steinen oder Bomben geworfen. In einer großartigen Geste haben sie bereits 1950 mit der Charta der Heimatvertriebenen auf Rache und Vergeltung verzichtet. Die Charta der Heimatvertriebenen finden Sie an einer anderen Stelle dieser Informationsbroschüre. Bis zum heutigen Tage haben die ostdeutschen Heimatvertriebenen sich an Geist und Buchstaben der Charta gehalten. Dafür hätten sie längst den Friedensnobelpreis verdient - die deutschen Freundeskreisen sind weltweit die größte und erfolgreichste Friedensbewegung.

Sowohl diejenigen, die die Vertreibung noch bewußt miterlebt haben, als auch die nach der Vertreibung fern der Heimat Geborenen können und wollen ihr völkerrechtlich anerkanntes Recht auf die Heimat nicht aufgeben. In einer Zeit, in der Vertreibungsakte überall in der Welt geächtet und völkerstrafrechtlich verfolgt werden, muß auch für die Deutschen, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat flüchten mußten oder vertrieben wurden, eine Rückkehr in die angestammte Heimat ermöglicht werden, sofern sie das wünschen.

Darüber hinaus ist es für die Ostdeutschland und alle heimatvertriebenen Ostdeutschen ein Herzensanliegen, daß die Vertreiberstaaten die menschenverachtenden Vertreibungsdekrete als von Anfang an für ungültig erklären. Leider ist es heute immer noch so, daß die Vertreibungsdekrete in Polen und in der tschechischen Republik geltendes Recht sind und nun sogar in die Rechts- und Werteordnung der EU transportiert werden sollen. Immerhin ist in der entscheidenden Phase der Beitrittsverhandlungen eine intensive, europaweite

Diskussion dieser Thematik in Gang gekommen - nicht zuletzt auch durch die unsäglichen, geradezu menschenverachtenden Äußerungen Prager Spitzenpolitiker.

Nach der Wende im Osten hat die Freundeskreis Ostdeutschland mit ihren Untergliederungen - den Heimatkreisgemeinschaften, den Landesgruppen und den Kreisgruppen - in der Heimat ein friedenstiftendes Aufbauwerk begonnen. Wir leisten humanitäre Hilfe für die heimatverbliebenen Landsleute und die neuen Bewohner Ostdeutschlands. Wir finanzieren den Erhalt kulturhistorischer Bausubstanz - insbesondere der alten Ordens- kirchen - im alten Preußenland. Ferner organisieren und finanzieren wir in der Heimat den sehr stark nachgefragten deutschen Sprachunterricht. Darüber hinaus gibt es Tausende vertriebener Ostdeutschland, die mit den heutigen Bewohnern unserer Heimat sehr harmonische Kontakte pflegen.

Zusammenfassend kann man feststellen, daß die ostdeutschen Heimatvertriebenen und somit auch die Ostdeutschland die Nachbarschaftsverträge mit den östlichen Anrainerstaaten mit Leben erfüllen.

Mit dieser Informationsbroschüre möchten wir Ihnen unsere Heimat, unsere Geschichte, unsere Kultur und unsere Organisation in der gebotenen Kürze vorstellen.

Ostdeutschland, die vertriebenen Bewohner des Landes, die heutigen Bewohner, die Freundeskreis Ostdeutschland, dahinter steht ein für Deutschland und Europa wichtiges ökonomisches, kulturelles und soziales Potential.

Ostdeutschland ist nicht Geschichte. Ostdeutschland hat Geschichte, existiert fort und hat Zukunft.

Ostdeutschland lebt!

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Anregung bei der Lektüre dieser Informationsbroschür
 
     
     
 
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