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Als im Mai 1997 in Lübeck eine katholische Kirche brannte, da waren sie alle wieder auf dem Posten! Da an die Kirchenmauer einige ungelenke Hakenkreuze gemalt worden waren, wußte der Oberstaatsanwalt Schultz sogleich zu bestätigen, "daß die Täter aus dem rechtsradikalen Bereich kommen".

Mehrere hundert Menschen versammelten sich unter dem bewährten Motto "Wut und Trauer", und der Bürgermeister Bouteiller donnerte: "Dieser Anschlag gilt allen Christen!" Der SPD-Landesvorsitzende Piecyk fand es "fatal, daß die Stadt Lübeck wiederum durch einen Anschlag von Neonazis
in die Schlagzeilen kommt". Der SPD-Kreisvorsitzende der Hansestadt, Baasch, verlangte ein "entschlossenes Vorgehen gegen jede Art von Rechtsextremismus". Innenminister Wienholtz (SPD) fühlte sich bestätigt: "In Lübeck gibt es einen rechtsextremen Bodensatz!" Auch Rita Süssmuth eilte in den Norden und äußerte Entsprechendes.

Jetzt wurde der Täter verurteilt: Ein 20jähriger Gärtnerlehrling, dem "eine erhebliche Reifeverzögerung" attestiert wurde, bekam ein Jahr Jugendstrafe auf Bewährung wegen einfacher Brandstiftung.

Mit vier weiteren Jugendlichen sei er seinerzeit unterwegs gewesen, um – wie er sich ausdrückte – "Scheiß zu machen". An der Kirchenmauer zeigte er seinem 15jährigen Bruder, wie man ein Hakenkreuz malt. Dann habe man in einem nahegelege- nen Schuppen gezündelt, und plötzlich habe die Kirche gebrannt. Ausdrücklich bestätigte das Gericht, daß es "keinerlei politisches Motiv gab".

 

 
     
     
 
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