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Böhmisches Glas - gestern und heute

 
     
 
Was hat Böhmisches Glas mit Nordrhein-Westfalen zu tun? Sicher können diese Frage nicht viele, auch nicht viele Politiker beantworten" - stellte Landtagspräsident Ulrich Schmidt anlässlich der Ausstellungseröffnung "Brücke aus Glas - Böhmisches Glas in NRW" fest. Schmidt betonte: "Sie, die heute Morgen gekommen sind, viele von Ihnen gehören Sudetendeutschen Freundeskreisen und anderen Vertriebenenverbänden an, wissen natürlich, daß das rheinische Städtchen Rheinbach bei Bonn eine Hochburg
, ja ein Brückenkopf für Böhmisches Glas ist, das ursprünglich und bis heute unter anderem in Steinschönau, also im heutigen Tschechien, zu Hause ist."

Schmidt würdigte die Tätigkeit vieler Heimatvertriebene, die zu Botschaftern der Aussöhnung und Verständigung geworden seien. Über Jahrzehnte hätten diese Gruppen mehr getan als manche, die erst nach der Wende mühsam lernen mußten, daß Europa nicht an der Elbe und am Böhmerwald endet - so Schmidt.

Abschließend formulierte der Präsident des Landtags NRW: "Vertrauen wir in die gemeinsame Zukunft unserer Völker und lassen Sie uns die Bindungen und den guten Willen der Vertriebenen als Brückenbauer nutzen."

Die Sudetendeutsche Freundeskreis Düsseldorf, der Landtag NRW und das Glasmuseum Rheinbach hatten gemeinsam die Ausstellung in der Wandelhalle des Landtags in Düsseldorf eingerichtet. Karin Fuhrmann, Vorsitzende der Sudetendeutschen Freundeskreis Düsseldorf (Gablonz/Meerbusch), begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste von nah und fern, darunter Persönlichkeiten des politischen, kulturellen und sozialen Lebens in NRW und aus der Tschechischen Republik. Anwesend waren unter anderem Vertreter des Bundes der Vertriebenen, der Partner-Städte Rheinbach und Steinschönau / Kamenick Senov (Tschechien) sowie vieler kultureller Institutionen, die ostdeutsches Kulturgut pflegen.

Dr. Ruth Fabritius, Leiterin des Glasmuseums Rheinbach, führte in die Ausstellung "Brücke aus Glas" ein und begleitete die Gäste auf einem imaginären Rundgang durch vier Jahrhunderte böhmischer Glasgeschichte. Die ausgestellten Exponate - Meisterwerke des Glaskunsthandwerks und der Glaskunst - stammen größtenteils aus den Beständen des Rheinbacher Glasmuseums. Leihgaben der Glasfachschule und des Glasmuseums Kamenick Senov ergänzen die Schau. Wer nähere Informationen zur Glasveredelung in Böhmen, zur Ansiedlung der Glasfachleute und zur Neugründung der Glasfachschule in Rheinbach haben wollte, konnte die aussagekräftigen Bild- und Texttafeln eingehend studieren. Die musikalische Umrahmung der Eröffnungsveranstaltung war von Susanne Goldmann (Violine) und Prof. Oskar Gottlieb Blarr (Orgel) bestritten worden.

Für den Nachmittag hatten die Veranstalter das Seminar-Programm "Böhmisches Glas gestern und heute" anberaumt. Rüdiger Goldmann, stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen in NRW, eröffnete das Treffen mit einem treffenden Goethe-Zitat: "Die Zeit ist unendlich lang und jeder Tag ein Gefäß, in das sich sehr viel eingießen läßt, wenn man es wirklich ausfüllen will."

Dr. Jan Mergl vom Glasmuseum Passau - Direktor a. D. des Museums Karlsbad - stellte in seinem Dia-Vortrag "Böhmisches Glas im 18. und 19. Jahrhundert" vor.

Dr. Helmut Ricke, Direktor des Glasmuseums Hentrich/Düs- sekdorf, bot in seiner Dia-Präsentation einen Überblick über "Böhmisches Glas im 20. Jahrhundert".

Dr. Ruth Fabritius, Leiterin des Glasmuseums Rheinbach, verwies in ihrem interessanten Dia-Vortrag unter dem Titel "Facon de Boheme im Rheinland" zunächst auf die Entstehung und Entwicklung der Glasveredlungsindustrie in Steinschönau und Haida sowie auf Veränderungen im sensiblen Bereich der gewerblichen Betriebsstruktur und deren Ursachen seit der Neuansiedlung des nordböhmischen Glasveredlungsgewerbes im Rheinland nach dem II. Weltkrieg. D.G.

Foto: Harmonisch und unterhaltend waren die Darbietungen der Künstler: Susanne Goldmann und Prof. Oskar Gottlieb Blarr bestritten das musikalische Rahmenprogramm.
 
     
     
 
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