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Der Nachkriegs-ADAC

 
     
 
Wie so viele deutsche Vereine wurde auch der "Allgemeine Deutsche Automobil-Club" (ADAC) nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten gleichgeschaltet. Am 27. September 1933 wurde "Der Deutsche Automobil-Club" (DDAC) aus der Taufe gehoben. Wie der Name schon deutlich macht, handelte es sich dabei nicht um einen deutschen Automobilclub neben anderen. Neben dieser Einheitsorganisation der Automobilisten gab es nur noch das explizit national
sozialistische und paramilitärische Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK). Mit dem Untergang des Dritten Reiches kam auch das Ende von DDAC und NSKK.

In München, wo vor der Überführung des ADAC in den DDAC, die Zentrale des Automobilclubs gesessen hatte, wurde seitens des vormaligen Generalsekretärs bereits 1945 der Versuch unternommen, den ADAC wieder aufzubauen. Diesem Versuch einer Neugründung war jedoch nur ein kurzer Erfolg beschieden, denn innerhalb der zuständigen US-amerikanischen Besatzungsbehörde kam es zu einem Personalwechsel, und der Neue entzog die von seinem Vorgänger erteilte Erlaubnis. Überregionale und zumal nationale Organisationen waren den Westalliierten ein Greuel, und insofern hatte der "Allgemeine Deutsche AC" schlechte Karten. Da bevorzugten sie - wie im Parteienleben - lieber regionale Organisationen ohne überregionalen oder gar nationalen Anspruch.

Schließlich gelang es jedoch dem Stadtrat Ludwig Sporer in Zusammenarbeit mit dem vormaligen ADAC-Generalsekretär die bayerische Landesregierung für die Idee zu gewinnen, so daß am 5. Dezember 1946 die Neugründung unter dem alten Namen ADAC gelang - allerdings vorerst nur für Bayern. Sporer wurde zum ersten Präsidenten gewählt, und in Münchens Trogerstraße wurde die erste Nachkriegsgeschäftsstelle eröffnet.

Doch auch in Deutschlands Norden blieb man nicht untätig. Hier bildete sich eine Gruppe "ADAC Nordwest", die ohne Genehmigung der Besatzungsbehörden mit der Zentrale in München in Verbindung trat. Ähnlich wie in der US-amerikanischen wechselten auch in der britischen Zone Zulassungen und Verbote, bis am 3. Dezember 1947 auch die Briten dem ADAC die Zulassung erteilten.

Von den Westmächten am schwersten taten sich die Franzosen mit deutschlandweiten Organisationen, da ihre Politik traditionell auf Deutschlands Zersplitterung zielte und sie hofften, wenigstens einen Teil ihrer Besatzungszone Deutschland entfremden und annektieren zu können. Hier half die in Paris sitzende "Fédération Internationale de l Automobile", so daß im Sommer des Jahres 1948 der ADAC als erster großer Verband der Kraftfahrt in allen drei Zonen des Westens zugelassen war.

Der Sprung über die Elbe gelingt dann erst ein halbes Jahrhundert später. Bereits wenige Wochen nach dem Fall der Mauer wird in Mitteldeutschland mit Unterstützung des ADAC ein "ADAC in der DDR" gegründet. Wie bei den beiden deutschen Staaten erfolgt auch bei den beiden ADAC-Organisationen am 3. Oktober 1990 die Vereinigung. M. R.
 
     
     
 
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