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Die Restaurierung der Kirche in Legitten geht voran

 
     
 
Die letzten Jahre brachten für die Restaurierung der Kirche in Groß Legitten im Kreis Labiau Sorgen und Mühen. Es galt einen neuen Weg zu suchen.

Das frühere Pfarrhaus wurde von einer kleinen russischen Firma, die Jürgen Leiste aus Berlin vermittelte, in einen guten Zustand versetzt, moderner als zu früheren Zeiten: aus zwei Räumen wurde ein 60 Quadratmeter großer Raum mit Zentralheizung, dort soll sich dann die evangelische Gemeinde von Pronitten (Slavianskoje) zum Gottesdienst
versammeln. Im Obergeschoß liegt ein 24 Quadratmeter großer Raum, ebenfalls mit Isolierglasfenstern versehen, hier versammeln sich dann die Kinder zur gleichen Zeit - wie das jetzt im Königsberger Gebiet üblich ist. Die alten Kachelöfen sind mehr als Schmuckstücke geblieben. Man betritt das Haus durch neue Holztüren mit Sicherheitsschlössern, die alten guten Dachziegel - eine Kostbarkeit im heutigen nördlichen Ostdeutschland - konnten wieder verwendet werden. Es gibt natürlich noch einiges zu tun: der Stromanschluß ist bewilligt, doch noch kommt das Wasser aus dem Brunnen und eine Toilette fehlt noch.

Für die Kirche daneben gibt es zwei Alternativen: Restaurierung oder Reparatur.

Restaurierung hieße Rückbau der bisherigen russischen Arbeiten und Erneuerung aller defekten Steine. Dies überschreitet alle denkbaren Mittel, sowohl nach Schätzung von Prof. Epifanow aus Moskau wie nach deutschen Schätzungen, die auf der Untersuchung des Ingenieurbüros Dominik aus Aachen beruhen. Ein anderes Vorgehen wird als "Reparatur" bezeichnet. Unser diesjähriges Ziel war, hier nach einer realistischen Lösung zu suchen, um die Kirche für Publikum zu öffnen und nicht als Ruine zu versiegeln.

Ende April früh morgens starteten Herr Brüggemann und Herr Hormann mit Prof. Dr. Margarete Pulver in Braunschweig mit schweren Meßinstrumenten, die durch den Zoll gebracht werden mußten, in ein für sie unbekanntes Land, das sich von der besten Seite zeigte: alle Obstbäume blühten gleichzeitig, Buschwind-röschen bedeckten mit ihren weißen Blüten den Waldboden unter Bäumen im ersten Grün, dessen Duft in der Luft lag. Die Storchennester waren bereits bewohnt, und die Menschen bestellten Gärten wie Felder. Über allem lag herrlicher Sonnenschein, und Nidden zeigte sich so gepflegt, wie man es sich auch für das Gebiet Königsberg wünscht.

Nach Ausleuchtung mit den starken Scheinwerfern lassen sich die Schäden erkennen - auch zwischen Gewölbe und Blechdach; verschiedene Formen der Gewölbesteine weisen auf Reparaturen schon zu früherer Zeit hin, anderes verrät etwas über die Baugeschichte dieser Ordenskirche . Die Aufnahmen der Digitalkamera und der Vermessungen des Gewölbes mit Lasertechnik harren noch der Auswertung. Doch entstand bereits ein Konzept, das Bauproblem für Legitten zu lösen.

Schließlich war es eine Dorfkirche für ein allerdings weiträumiges Kirchspiel, und vor allem von außen eher schlicht als kunstvoll. Sie wurde wohl von örtlichen Bauleuten erstellt an der Grenze zum heidnischen Litauen und in dieser Tradition könnte man bleiben: das Loch im Gewölbe soll geschlossen werden, der fehlende Mörtel in den Fugen ergänzt und das Gewölbe mit einer dünnen weißen Putzschicht versehen, um Risse beobachten zu können. So rückt eine Nutzung der Kirche für Gottesdienste und sonstige Veranstaltungen in eine überschaubare Nähe. Allerdings bedeutet dies eine laufende Kontrolle von eventuellen Rissen, und es verbleiben zukünftige Maßnahmen wie zum Beispiel das Absichern durch Anker und das Erneuern des zu einer "russischen Skulptur" gewordenen Stützpfeilers. Das Blechdach ist nicht historisch, doch hält es erst mal wohl noch seine zehn Jahre. Prof. Dr. Pulver hält auf dem Deutschlandtreffen einen Diavortrag.

Eine große Aufgabe steht noch bevor: Das Gotteshaus befindet sich in einem erbärmlichen Zustand, ist aber zum Glück, mit einigem Aufwand, noch zu retten.
 
     
     
 
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