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Ein Ort des deutschen Kulturlebens

 
     
 
Auch in Königsberg, der Stadt, in der sie aufwuchs, ist die große deutsche Philosophin Hannah Arendt nicht vergessen. Aus Anlaß ihres 100. Geburtstages lud das Deutsche Generalkonsulat in Königsberg am 21. November 2006 zu einem "Hannah Arendt Gedenkabend" ins "Deutsch-Russische Haus" (DRH) ein.

Das Haus ist im Laufe seines über zehnjährigen Bestehens zu einem wichtigen Ort des deutschen Kulturlebens in der Pregel-Metropole geworden. Besonders seit der Einrichtung des Deutschen Generalkonsulat
s in Königsberg vor über drei Jahren wuchs die Ausstrahlung des DRH, da wichtige Veranstaltungen nun unter konsularischer Schirmherrschaft ausgerichtet werden konnten.

Die rund 120 Gäste waren, außer einigen deutschen Austauschstudenten, in der Mehrzahl junge russische Studenten der Germanistik. Der Vortrag des Leiters des DRH, Peter Wunsch, sowie auch die anschließende Diskussion wurden ausschließlich in deutscher Sprache geführt.

Die Diskussion förderte zwar ein reges Interesse an der aus Königsberg stammenden Hannah Arendt von seiten der jungen Russen zutage. Offensichtlich wurde aber auch, daß die bisherige Kenntnis über die preußische Philosophin gleich Null war.

Anscheinend ist Hannah Arendt über die kommunistische Zeit hinweg als "persona non grata" geführt worden. Arendt hatte in ihren Veröffentlichungen "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" 1955 den Totalitarismus untersucht. Sie stellte dabei auch die strukturelle Gleichheit von Stalinismus und Faschismus heraus. Dadurch fiel sie unter den roten Herrschern in Acht und Bann, was bis heute Nachwirkungen zeigt.

In der Pause wurde in einer recht angenehmen Atmosphäre weiter diskutiert. Der anschließende, etwa anderthalbstündige Bildervortrag bot einen Zusammenschnitt aus Berichten, Reportagen und Interviews, die durchweg von einem Hannah-Arendt-Abend des Deutsch-Französischen Fernsehsenders "Arte" stammten.

Weltberühmt wurde Hannah Arendt durch ihre Berichte über den Eichmann-Prozeß in Jerusalem 1961 für die Zeitschrift "New Yorker" sowie das 1963 erschienene Buch als Zusammenfassung dieser Berichte "Eichmann in Jerusalem - ein Bericht über die Banalität des Bösen".

Mit dem Bericht rief sie eine kontroverse Diskussion hervor, die quer durch die Reihen der Historiker ging, aus dem dann der immer noch andauernde, in den 80er Jahren entfachte "Historikerstreit" hervorgegangen ist. Den Begriff der Kollektivschuld aller Deutschen hat Arendt immer abgelehnt.

Die Ostdeutschland erfüllt die Erinnerung an Hannah Arendt mit berechtigtem Stolz. Sie ist zwar nicht in Königsberg geboren, ihre aus Königsberg stammende jüdische Familie kehrte aber bald nach ihrer Geburt dorthin zurück. Hier wuchs sie auf und hier, an der Quelle gewissermaßen, wurde sie schon als 14jährige an die Philosophie Imma
 
     
     
 
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