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In Hamburg sind die Nächte lang -
doch selbst bei Tag wird vielen bang:
Ob heut’ mir wer die Börse klaut,
mit Sprühlack mir die Wand versaut,
den Wagen fleddert oder schlicht
zerkratzt und in die Reifen sticht,
aus bloßem Spaß mich niederschlägt,
mein Kind zu Hasch und Koks bewegt?
In Hamburg sind jetzt Ängste groß
vor einem „Richter Gnadenlos“:
Es bangen um ihr Gnadenbrot
die Altparteien Grün und Rot!
Ihr Elb-Chicago ist zu schön,
darf ihnen nicht verlorengehn,
drum gilt natürlich als Faschist,
wer frech für Recht und Ordnung ist.
In Hamburg ist der Wahlkampf heiß:
Zwecks Machterhalt um jeden Preis
wird auf den Feind zu schlechter Letzt
das Künstler-Kollektiv gehetzt!
Wer Ehrenburg statt Schiller will,
der kämpft, na klar, auch gegen Schill,
und obendrein ist man saniert,
wenn man als Günstler agitiert.
Doch sei die Leier noch so dumpf,
es bleibt der Linken größter Trumpf,
daß „rechts“ zu sein sich keiner traut,
weil jeder nur aufs Ausland schaut.
Man grenzt einander eifrig aus -
warum nur? Falsch ist der Applaus!
Warum will Schill kein Haider sein?
Ihr Bürger, |
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