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Finkelstein - Die unsägliche Holocaust-Industrie am Pranger

 
     
 
Anfang 2000 erschien in der "Berliner Zeitung" ein lange Interview mit dem New Yorker Politologen Norman G. Finkelstein, das die Gemüter besonder intensiv aufrührte, denn es brach mit geltenden Tabus.

Die Verhandlungen für die Errichtung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung un Zukunft" waren in vollem Gange, die Summe von zehn Milliarden
Mark, die die deutsch Wirtschaft und die Bundesrepublik in die Stiftung einbringen werden, war scho ausgehandelt. Jetzt ging es um die Aufteilung der Mittel und um das Prinzip de zukünftigen Rechtssicherheit deutscher Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Die Zweiteilung der Opfer in "Sklavenarbeiter" und "Zwangsarbeiter" wa längst vereinbart, und durch diese Sprachregelung wurde den "Sklavenarbeitern" das Dreifache dessen zugesprochen, was die schlichten "Zwangsarbeiter" bekomme werden – im Klartext: 15 000 Mark gegenüber 5000 Mark.

Die "Conference on Jewish Claims against Germany" -– gemeinhin als Claims Conference bekannt – hatte die Zahl der noch lebenden Sklavenarbeiter mi 135 000 angegeben, da platzte das Interview Finkelsteins mitten in die Debatte mi der Behauptung, diese Zahl sei schierer Betrug. Dessen Zweck sei es lediglich, die Summe die der Claims Conference bzw. den jüdischen "Sklavenarbeitern" zustehe, um da Vielfache zu erhöhen, indem die Anzahl der real dieser Kategorie zugerechneten Persone grotesk übertrieben werde. Schon anläßlich dieses Interviews wurde das Buc Finkelsteins, "The Holocaust Industry / Reflections on the Exploitation of Jewis Suffering" ("Die Holocaust Industrie / Reflexionen über die Ausbeutun jüdischen Leidens") erwähnt.

Nun liegt der Band tatsächlich vor – leider zu spät, denn inzwischen ist der vo Finkelstein angeprangerte Betrug in einen festen Betrag umformuliert worden – 1, Milliarden Mark –, der wiederum endgültig in ein Gesetz eingemeißelt ist, das vo deutschen Parlament mit großer Mehrheit verabschiedet wurde.

Diese Operation konnte laut Finkelstein nur gelingen, weil seit Ende der 60er Jahre da amerikanische Judentum um den Holocaust eine regelrechte Industrie aufgebaut habe, die nu noch wenige Berührungspunkte mit der historischen Realität des Nazi-Holocaust habe.

Finkelsteins Eltern waren beide Überlebende des Warschauer Ghettos und der KZs, er is das genaue Gegenteil eines Holocaust-Abstreiters. Nur, so eine seiner einführende Thesen, "manchmal denke ich, daß die ,Entdeckung’ des Nazi-Holocaust schlimme war, als wenn er in Vergessenheit geraten wäre. Es ist wahr: meine Eltern grübelten in Privaten, die Leiden, die sie ertragen haben, waren nicht öffentlich bestätigt. Aber wa das nicht besser als die gegenwärtige krasse Ausbeutung des jüdischen Martyriums?"

Finkelstein benutzt als theoretische Grundlage seiner Argumentation das im vergangene Jahr erschienene grundlegende Werk des Chikagoer Historikers Peter Novick, "Th Holocaust in American Life" und versucht, dessen Ideen und Feststellungen weiter zu entwickeln. Tatsache ist, daß bis Ende der 60er Jahre sich weder das amerikanisch Judentum noch die amerikanische Öffentlichkeit schlechthin viel um den Holocaus kümmerte. Erst nach dem spektakulären Sieg Israels im Sechs-Tage-Krieg entdeckte Amerik plötzlich den wertvollen strategischen Verbündeten im Nahen Osten, und das amerikanisch Judentum entdeckte sein eigenes Märtyrertum.

Parallel zum Übergleiten des amerikanischen Judentums aus der Position eine ethnischen Minderheit oder Randgruppe in den Hauptstrom der amerikanischen Gesellschaf entwickelte sich, was Finkelstein als "Der Holocaust" bezeichnet un ausdrücklich unterscheidet vom Nazi-Holocaust. Die amerikanische Judenheit habe "De Holocaust" zum Kult erhoben, nicht weil sie noch immer eine unterdrückte Minderhei sei wie etwa Schwarze, Hispanier, Asiaten oder Homosexuelle, sondern im Gegenteil, wei sie ihn in ihrer überaus erfolgreichen Rolle in der amerikanischen Gesellschaft ersten zur eigenen Identitätsbestätigung nötig habe und zweitens, weil sie mit Hilfe diese Kults ihren Einfluß habe steigern können. Von dem Erfolg dieser einst an den Ran gedrängten Gruppe zeugten Tatsachen wie etwa, daß das pro-Kopf-Einkommen eine durchschnittlichen amerikanischen Juden nahezu doppelt so hoch liege wie das eine Nichtjuden, daß 16 der 40 reichsten Amerikaner Juden seien, daß 40 Prozent de amerikanischen Nobelpreisträger in Wissenschaft und Wirtschaft Juden seien gleichermaßen wie 20 Prozent der Professoren an den wichtigsten amerikanische Universitäten und 40 Prozent der Partner in den wichtigsten Anwaltskanzleien in New Yor und Washington.

Scharf geht Finkelstein ins Gericht mit den zwei zentralen Dogmen der von ihm s genannten "Holocaust-Theologie" – nämlich, daß der Holocaust ei beispielloses, einmaliges Ereignis in der gesamten Weltgeschichte sei, und zweitens, da der Holocaust den Gipfelpunkt des irrationalen, ewigen Judenhasses der Nichtjude darstelle. Er führt die Behauptung ad absurdum, indem er Elie Wiesel zitiert, der aus de Einmaligkeit des Holocaust die Erkenntnis ableitet, "alles mit uns ist anders" Juden seien "ontologisch", also gewissermaßen in der innersten Bestimmung ihre Seins, einmalig. Der Holocaust markierte demnach nicht nur ein einmaliges Leiden de Juden, sondern bewies gleichzeitig die "Einmaligkeit" der Juden.

Elie Wiesel, der "Hohepriester des Holocaust", hat es Finkelstein besonder angetan, zumal dieser für jeden seiner unzähligen Holocaust-Vorträge 25 000 US-Dolla (54 000 Mark) in Rechnung stelle ... Die Einkommen de "Berufsholocauster" und der jüdischen Organisation sind Finkelstein ein Dorn in Auge. Er führt den Fall des Vorsitzenden der Internationalen Kommission fü Versicherungsforderungen aus der Holocaust-Ära, Lawrence Eagleburger, auf, der über ei Jahreseinkommen von 300 000 Dollar (rund 648 000 Mark) verfüge, und zitiert de Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Edgar Bronfman, der im Januar d. J. in Stockholm erklärt habe, der WJC habe ein Vermögen von sieben Milliarden Dollar au Restitutionsleistungen angesammelt. Nachdem er darstellt, wie die Claims Conference au frühen deutschen Wiedergutmachungsleistungen lediglich etwa 20 Prozent an die ehede Leidenden weitergeleitet habe, geht Finkelstein auf die Einzelheiten de Auseinandersetzung mit den Schweizer Banken ein, um schließlich zurück zu kommen auf da Thema, das ihn hierzulande so bekannt gemacht hat – nämlich der Vorwurf falsche Behauptungen der Claims Conference hinsichtlich der Zahl der noch lebende "Sklavenarbeiter". Finkelstein bezieht sich auf die namhafteste Holocaust-Historiker wie Raul Hilberg und Henry Friedländer, um zu demonstrieren, da die Zahl von noch 135 000 überlebenden "Sklavenarbeitern" glatter Betrug sei Er zitiert sogar US-Staatssekretär Stuart Eizenstat – neben Otto Graf Lambsdor einer der Autoren der Vereinbarung zur Gründung der Stiftung –, der noch im Ma 1999, im Verlauf einer kurzen Lagebeschreibung im State Department (de US-Außenministerium), die Gesamtzahl der noch lebenden ehemalige "Sklavenarbeiter", also Juden und Nichtjuden zusammengerechnet, auf 70 000 bi 90 000 schätzte. Angenommen, daß der Anteil der jüdischen "Sklavenarbeiter" 20 Prozent betrug (Historiker behaupten, daß acht bis zehn Prozent aller Zwangsarbeite Juden gewesen seien), dann müßten zum betreffenden Zeitpunkt 14 000 bis 18 000 noch a Leben gewesen sein, und bis zur Stunde hätte diese Zahl um mindestens 10 Prozent weite schrumpfen müssen, zumal nach Behauptungen der jüdischen Quelle monatlich einer vo hundert der ehemaligen Lagerinsassen sterbe.

Allein dieses Zitat, das eigentlich Eizenstat in ein ziemlich schiefes Licht stell – denn er hat ja mitgeholfen, schließlich die gefälschte Zahl von 135 00 durchzusetzen –, dokumentiert, daß der lautstarke, oft äußerst polemische Protest der gegen Finkelstein erhoben wurde, (ein "unbedeutender Nestbeschmutzer" gehört noch zu den gnädigsten Ausdrücken) reine Defensive ist. Die von Finkelstei zitierten Zahlen lassen erkennen: Die von der Claims Conference angegebene Zahl von 13 000 noch lebenden "Sklavenarbeitern" verträgt sich nicht mit jener der sech Millionen jüdischer Opfer des Holocaust. Offenbar habe man, so Finkelstein, einerseit auf die schon zur Tradition gewordenen Zurückhaltung der (deutschen) Umwelt gegenübe den Berechnungen der Claims Conference gesetzt oder auf die Unwissenheit betreffend die realen historischen Berechnungen oder auch auf Dummheit, um der Geldgier freien Lauf zu lassen. Das Tragische dabei ist, laut Finkelstein, daß es hierbei um eine doppelt Ausplünderung (shake-down) geht, – zu Schaden kommen nicht nur Europäer, wie die Schweizer und die Deutschen, sondern auch die Opfer selbst.

Ivan Denes, aus Rumänien stammend und jüdischen Glaubens, lebt in Berlin

Norman Finkelstein: The Holocaust Industry – Reflections on the Exploitation o Jewish Suffering, Verso, London 2000, 150 Seiten, 23 US-Dollar

 
     
     
 
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