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Gedanken zur Zeit:

 
     
 
Im politisch korrekten Sprachgebrauch der Deutschen ist die friedliche Revolution vo 1989 zur "Wende" ver-kommen. Warum?

Ganzen Generationen junger Deutscher war die Geschichtsklitterei eingetrichtert worden einem Volk anzugehören, das im Gegensatz zu anderen aus säbelrasselnden Militaristen un servilen Untertanen bestehe, so daß ihm Demokratie und Freiheit erst von außen gebrach werden mußten. Von Luther über Friedrich den Großen
und Bismarck direkt zu Hitle verlaufe die obrigkeitsstaatliche Linie der deutschen Geschichte, hieß es beim Schweize Theologen Karl Barth ebenso wie in zahlreichen kommunistischen Schriften und in weite Teilen der amerikanischen und englischen Literatur. Zu dem angeblichen Fehle freiheitlicher und revolutionärer deutscher Traditionen und zu "Luther-Hitler-connection" paßte zwar die Mauer als historisch begründet Strafe für die Deutschen, nicht aber die Überwindung dieser Mauer durch eine zutiefs friedliche, freiheitliche und demokratische Revolution des deutschen Volkes zwische Thüringer Wald und Rügen mit ihrem Höhepunkt in den Jahren 1989 und 1990.

Um das politisch korrekte Geschichtsbild durch diese deutsche Revolution nicht allz sehr zu beschädigen, wurde für diese Revolution die Bezeichnung "Wende" eingeführt, ein in der kommunistischen Ideologiegeschichte häufig verwendeter Begriff den am 18. Oktober 1989 ausgerechnet Egon Krenz aus der roten Trickkiste geholt hatte Hatte doch Stalin 1929 schon einmal "die große Wende" eingeleitet und folgte doch seitdem allen kommunistischen Krisen Aufrufe zu immer neuen "Wenden". Nu wollte auch Krenz die Macht der SED dadurch retten, daß er behauptete, eben diese Parte der Mauerbauer habe mutig die "Wende" eingeleitet. Darum, so spekulierte er könnte man doch der Partei, die "immer recht hat", wieder vertrauen.

Trotzdem siegte die Revolution und machte den Weg zur deutschen Einheit frei, aber de Begriff "Wende" war in aller Munde, nicht zuletzt, weil auch der Westen sic bemühte, diese Revolution als "Wende" "in geordnete Bahnen zu lenken". Auch für Wolfgang Schäuble war sie "keine richtige Revolution" denn es war ja "kein Blut geflossen". Das war gewiß gut so, aber die gewaltlos Selbstbefreiung des Volkes war dennoch eine Revolution, die den überraschten Westen, de es sich im Schatten der Mauer recht bequem gemacht hatte, erst zum Handeln zwang.

Doch so "unblutig" war die deutsche Revolution gegen den Kommunismus nicht Sie begann mit der gewaltsamen Errichtung dieses Regimes nach dem Zweiten Weltkrieg. Übe drei Millionen Deutsche verließen bis zum Bau der Mauer diesen Unrechtsstaat, kame "in den Westen" und erklärten auf diese Weise individuell ihren "Beitrit zur Bundesrepublik Deutschland". Auch der 17. Juni 1953 mit seinen Opfern gehört zu dieser deutschen Revolution und legte die Gewaltbereitschaft der Kommunisten ebenso da wie die westliche Hilflosigkeit. Nach dem Mauerbau durch die SED (heute "PDS" verloren fast eintausend Menschen ihr Leben bei Fluchtversuchen, hunderttausend erreichten auf den verschiedensten Wegen ihr Ziel Das öffentliche "Wir wolle raus" wurde nach dem sich abzeichnenden Gewaltverzicht der Sowjetunion lauter un löste das "Wir bleiben hier" der Bürgerrechtler aus. Schließlich kam es a Ende dieser sich der jeweiligen weltpolitischen Gesamtlage anpassenden "Revolutio mit den verschiedenen Gesichtern" zum kollektiven Beitritt der DDR zur Bundesrepubli Deutschland, der damit Millionen individueller Beitrittserklärungen folgte. Der Kamp für Freiheit und nationale Einheit war erfolgreich, die Revolution gegen de marxistischen Sozialismus hatte gesiegt. Gewiß mehr als eine "Wende".

Über Martin Luther und sein "Ich kann nicht anders. Gott komm mir zu hilf Amen" hat der große bretonische Religionshistoriker und Schriftsteller Ernest Rena gesagt: "Deutschland hat die bedeutendste Revolution der neueren Zeiten, die Reformation, gemacht". Die Städtefreiheiten des Mittelalters, des große Königsberger Philosophen Kants "Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldete Unmündigkeit", die preußischen Reformer, die patriotische schwarz-rot-golden Bürgerbewegung zu Mitte des vorigen Jahrhunderts, das mutige Nein der Sozialdemokraten zu Hitlers Ermächtigungsgesetz, der 20. Juli 1944 und der 17. Juni 1953, der deutsch Beitrag zu Verteidigung der Freiheit gegen das sowjetische Weltherrschaftsstreben sin Beispiele für eine deutsche Geschichte der Freiheit, in die sich die Revolution gegen de Kommunismus würdig einreiht. Alle Deutschen können stolz darauf sein, wenn sie den wollen.


 
     
     
 
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