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Gefahren im Vergleich

 
     
 
Wenn - wie am 21. April - in mehreren Ländern Wahlen stattfinden, lohnt es sich, neben Resultaten auch Reaktionen zu vergleichen: In Frankreich ein erster, vorläufiger Wahlgang, dem ein "weltweiter" Aufschrei folgt, in Ungarn ein zweiter, endgültiger, der still hingenommen wird, obwohl die Alarmglocken schrillen sollten.

Der scheinbare Erfolg von Le Pen muß natürlich bei allen Apparatschiks, Kulturniks und Schmieranskis, also der gesamten Intelligenzija und ihrer veröffentlichten Meinung, jenen Reflex auslösen, der so frappant an den Pawlowschen Hund erinnert. Aber auch das bürgerliche Lager ergeht sich in "Besorgnis", denn sein Immun-System ist hilflos bei dem in linken Laboratorien gezüchteten Abgrenzung
svirus gegen Rechts.

In Wien wagt man zwar ein wenig Häme über das blamable Abschneiden von Chirac und Jospin, zweier Drahtzieher der Österreich-Sanktionen. Aber auch die FPÖ-Führung beeilt sich zu erklären, daß man mit Le Pen nichts zu tun habe.

Keiner regt sich hingegen auf, wenn in Ungarn der bürgerliche Ministerpräsident Orbán trotz Mandatshöchststand seiner Partei abtreten muß und wenn die Wende-Kommunisten, jetzt "Sozialisten", mit Hilfe eines noch win-digeren Juniorpartners, den dortigen "Liberalen", wieder die Macht ergreifen. Unmittelbare Folge der Wieder-Wende ist ein Abrücken der neuen Machthaber vom Nachbarn Österreich, und das wiederum ermutigt prompt das tschechische Parlament zu einem einstimmigen Beharren auf den Benesch-Dekreten. Mit Verheugens "Diplomatie" als Flankenschutz.

Dem Ex-Trotzkisten Jospin brauchen die Genossen nicht viel mehr als die obligaten Krokodilstränen nachzuweinen. Aber sie müssen mit dem Odium leben, daß ausgerechnet sie einen Chirac auf weitere fünf Jahre der Strafverfolgung entziehen helfen - und daß dadurch die europäische "Wertegemeinschaft" noch deutlicher als bisher wie eine hohle Nuß wirkt.

Im Gezeter um Le Pen ging die massive internationalistische Wahlhilfe für die ungarische Linke völlig unter. Speziell die Liberalen, die in ihrer früheren Glanzzeit als Regierungspartei den Ausverkauf Ungarns ans Großkapital betrieben hatten, profitierten vom Dank der Profiteure, die sogar "Doppelstaatsbürger" zur Wahl einflogen. Der Nationalist István Csurka, der solche Praktiken aufzeigte, wurde dafür schon im ersten Wahlgang als "Antisemit" in Grund und Boden gestampft. Doch Hauptsache, auch Ungarn ist jetzt ein sozialistischer Erweiterungskandidat. R. G.
 
     
     
 
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