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Hans Herrmann verstorben

 
     
 
Am 12. März 2002 war ich für ein paar Tage verreist und kam erst am 23. März 2002 zurück. In der Post fand ich die Todesanzeige, daß Hans Herrmann am 19. März verstorben war und die Beisetzung bereits am 22. März stattgefunden hatte, und so konnte ich leider bei der Trauerfeier nicht anwesend sein.

Dies hat mich sehr traurig gestimmt, daß ich persönlich keine Gelegenheit mehr hatte, von Hans Herrmann, einem langjährigen Wegbegleiter, am Grab Abschied zu nehmen.

Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen
ehrte ihr über viele Jahrzehnte erfolgreich tätiges Vorstandsmitglied durch Präsenz des geschäftsführenden Landesvorstandes an der Trauerfeier, der dort die Verdienste von Hans Herrmann um unsere ostdeutsche Heimat gebührend würdigte.

Als ich 1955 in Bonn die Ostdeutschlandjugend in der Deutschen Jugend des Ostens (DJO) gegründet und aufgebaut habe, bekam die ersten Kontakte mit dem damaligen Landesjugendwart Hans Herrmann der Ostdeutschlandjugend in Nordrhein-Westfalen. Viele Begegnungen in den ganzen Jahren bei Seminaren, Jugendleitertagungen, Lagern und Jugendtreffen haben uns verbunden. 15 Jahre leitete ich die Jugend der Ostdeutschland in Bonn, stets bewußt, einen zuverlässigen Ansprechpartner in Hans Herrmann zu haben.

Er war immer ein großes Vorbild und begeisternder Ratgeber für alle Jugendgruppenleiter und Mitglieder in Sachen Ostdeutschland. Ob bei Ostdeutschlandtreffen in Köln, Berlin oder Düsseldorf, Jugendfreizeiten und vieles mehr, sein Name war nicht wegzudenken in Belangen Jugend und dadurch bundesweit sehr bekannt.

Hans Herrmann war 18 Jahre Bundesjugendwart der Freundeskreis Ostdeutschland und gleichzeitig Gründer und Landesjugendwart in Nordrhein-Westfalen, bis er dieses verantwortungsvolle Amt im April 1993 aus Altersgründen (Vollendung des 79. Lebensjahres), aber immer noch rüstig und voll engagiert, aufgab.

In diesen Funktionen arbeitete er zugleich im Landesverband der Deutschen Jugend des Ostens (DJO) in Nordrhein-Westfalen, 1954 auch als Vorsitzender, von 1959 bis 1965 als stellvertretender Vorsitzender und als Landesjugendreferent der DJO in Nordrhein-Westfalen, bis er dort wegen des heimatpolitischen Richtungswechsels der DJO aus Bundes- und Landesebene Anfang der 80er Jahre ausschied.

Der Schwerpunkt seines unermüdlichen und jahrzehntelangen Einsatzes für die ostdeutsche Jugendarbeit war die Aus- und Fortbildung von Gruppenleitern und anderen Multiplikatoren in Wochen- und Wochenendseminaren von 1952 bis 1993 (jährlich zehn bis 15 Seminare). Weitere Schwerpunkte seiner Jugendarbeit waren Pädagogik und ostdeutsche Landeskunde. Er leitete und gestaltete jährliche zwei- bis dreiwöchige Lager und Freizeiten für Kinder und Jugendliche von 1954 bis 1992.

Seine ganze Freizeit und die Ferien opferte er jahrzehntelang für diesen außergewöhnlichen und einzigartigen bundesweiten Einsatz für seine Heimat Ostdeutschland.

Als Brückenbauer über Deutschlands Grenzen hinaus, mit der damaligen Jugendorganisation der Freundeskreis Ostdeutschland, der Gemeinschaft Junges Ostdeutschland, hat er sich an Kriegsgräberfahrten nach Dänemark mit Jugendlichen zur Pflege deutscher Kriegsfriedhöfe beteiligt.

Der Elch, wie man Hans Herrmann wegen seiner mitreißenden und bodenverbundenen Art nannte, verlangte viel von sich selbst und seinen Mitarbeitern. Er war streng, seine urwüchsige Natur ließ ihn manchmal lospoltern. Stete Wärme, Fröhlichkeit und die Fähigkeit, Freude zu empfinden und zu vermitteln sowie ostdeutsche Menschen mit Lied und Wort mitzureißen, sind die Eigenschaften, die ihn am stärksten kennzeichneten. Er verkörperte ein Stück seiner Heimat Ostdeutschland und war immer Vorbild im besten Sinne.

Ein weiterer Höhepunkt im Laufe seiner Jugendarbeit war der Besuch des Landesjugendringes mit seinen Vertretern aller organisierten Jugendverbände aus Nordrhein-Westfalen in England. Als Organisator und Leiter von Eingliederungsseminaren für junge Aussiedler wirkte er von 1976 bis 1987 in Nordrhein-Westfalen. Viele Jahre war Hans Herrmann Mitglied im Landesvertriebenenbeirat in NRW, wo er besonders im Kulturausschuß mitwirkte.

Viel Zeit benötigte Hans Herrmann für die Gestaltung von Kulturseminaren zum Thema Ostdeutschland mit Referaten und Lesungen auf Orts-, Kreis-, Landes- und Bundesebene; kaum ein anderer Ostpreuße hat so viel Zeit und Energie in die ostdeutsche Sache und Jugendarbeit gesteckt, wie Hans Herrmann. Seine Arbeit und Leistungen sind in der Freundeskreis Ostdeutschland beispielhaft.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für seine ostdeutsche Heimat verlieh die Freundeskreis Ostdeutschland Hans Herrmann das Goldene Ehrenzeichen und später auch die Ottomar-Schreiber-Plakette.

Wir Ostdeutschland haben einen großen, treuen Masuren verloren.

Manfred Ruhna
 
     
     
 
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