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Heimatverbliebene Deutsche in Serbien: Vergessene Minderheit

 
     
 
Von den run eine halbe Million Deutschen, die bis 1944 auf dem Gebiet Vorkriegs-Jugoslawiens lebten konnten 300 000 flüchten bzw. wurden evakuiert. Von den anderen gingen ungefähr 70 00 in den Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern elend zugrunde, während 35 000 bis 40 00 die Flucht nach Rumänien oder Ungarn glückte.

Als die Lager 1948 formell aufgelöst wurden und die kommunistische Verwaltung zu Beginn der 50er Jahre auch die Zuweisungen an bestimmte Verbannung
sorte allmählic lockerte, versuchten fast alle Donauschwaben, Jugoslawien so schnell wie möglich ge Deutschland zu verlassen. Nur schätzungsweise 5000 bis maximal 10 000 Angehörige – also ein bis zwei Prozent – der einst so stolzen Volksgruppe blieben in der Heimat.

Ihre genaue Zahl läßt sich nicht feststellen, da sie weder offiziell als Minderhei anerkannt wurden noch sich zu Interessenvertretungen zusammenschließen durften Jahrzehntelang wurden die Deutschen in den staatlichen Medien kollektiv als Kriegsverbrecher und Feinde Jugoslawiens dargestellt. Donauschwäbische Kinder, die e wagten, sich auf der Straße in ihrer Muttersprache zu unterhalten, wurde das Deutsch regelrecht aus den Köpfen geprügelt.

Heute leben die verbliebenen über tausend Familien mit mindestens einem deutsche Elternteil stark verstreut. Als Minderheit sind sie offiziell nach wie vor nich anerkannt, und die Anfeindungen seitens der Staatsmacht gehören keineswegs ganz de Vergangenheit an. Der rettende Weg einer Aussiedlung in die Bundesrepublik oder nac Österreich ist für sie durch unüberwindbare gesetzliche Hürden dieser Lände versperrt.

Ein Silberstreif am Horizont war die auf der Grundlage der neuen jugoslawische Verfassung vom April 1992 ermöglichte Gründung von Vereinen auch für nichtanerkannt gesellschaftliche Gruppen.

Mit Unterstützung des Belgrader Germanisten Prof. Zoran Ziletic, des Vorsitzenden de "Gesellschaft für serbisch-deutsche Freundschaft", entstand bereits kurze Zei danach in Neusatz (Novi Sad) der "Deutsche Klub Donau" unter Leitung Andrea Bürgermayers.

Am 19. Februar 1993 konnten die Vereinsmitglieder zum ersten Mal eine "Brezelball" feiern und am 16. Oktober desselben Jahres aus Anlaß des Tages de deutschen Einheit eine Matinee deutscher Musik veranstalten. Schließlich wurde am 4 Dezember 1993 nach Jahrzehnten wieder ein deutschsprachiger Gottesdienst in Neusat zelebriert. Die Deutsche Botschaft förderte den Ende 1996 in "Deutscher Verein Dona – Gemeinschaft der Donauschwaben in Serbien" umbenannten Klub durch die Lieferung technischer Geräte sowie von Lebensmitteln für bedürftige Mitglieder. Auc bei der Durchführung von Sprachkursen half man. Seit Mitte 1995 erscheint für die etw 500 Mitgliedsfamilien das Vereinsorgan "Nachrichten".

Am 20. Dezember 1996 wurde eine Ortsgruppe in Maria-Theresiopel (Subotica) gegründet Später machte sich diese als "Deutscher Volksverand Subotica" unter dem Vorsit des Lehrers Rudolf Weiss selbständig. Man organisierte kostenlose Deutschkurse un beteiligte sich an der Produktion der jeden Freitag ausgestrahlten halbstündige deutschsprachigen Radiosendung "Unsere Stimme".

Mit Mut und Fingerspitzengefühl wurde seitdem viel geleistet, um die Stimme de vergessenen Deutschen der Batschka, des westlichen Banats und Syrmiens in Belgrad sowie in Berlin bzw. Wien in Erinnerung zu rufen. (MS)

 
     
     
 
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