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Im Kräftespiel der Farben

 
     
 
Wenn behauptet wird, Kino und Fotografie hätten den Tod der Malerei herbeigeführt, so ist das Gegenteil wahr", schrieb der Maler Hans Purrmann 1953 in seiner Schrift "Kunst ohne Publikum". "Jeder ernsthafte junge Maler sollte den Mut aufbringen, nicht mit dem Publikum zu rechnen. Den Wünschen des Publikums folgen, wäre der Ruin des Künstlers. Es muß vielmehr gefürchtet als geliebt werden."

Von der Kunst dieses bedeutenden Malers der Moderne und Mitbegründers der "Académie Matisse" kann man sich derzeit in einer Ausstellung überzeugen, die nach Tübingen, Saarbrücken und Cismar nun auch in Berlin zu sehen ist, diesmal ergänzt durch Skulpturen und Graphik
Hans Purrmanns (1880-1966). Die Ausstellung im "Kunstforum Berliner Volksbank" entstand in Kooperation mit der Nationalgalerie und mit Unterstützung des "Kupferstichkabinetts Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz". Neben Werken Purrmanns sind auch Arbeiten seiner Wegbegleiter zu bewundern, so unter anderem von Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt, Henri Matisse und Paul Cézanne.

Das Werk Hans Purrmanns begeistert die Betrachter vor allem durch die Fähigkeit des Künstlers, den Zauber des südlichen Lichts auf die Leinwand zu bannen. Stilleben, Interieurs und Landschaften werden durch die Leuchtkraft der Farben zu außergewöhnlichen Kunstwerken. "Ich suchte farbig zu sein", so Purrmann 1961, "eine Lichteinwirkung zu erreichen, die mir das Motiv jeweils eingab, aber ohne mich von dem überwältigenden Licht des Himmels oder der Natur zu allzu hellen Farben hinreißen zu lassen."

Unter dem Eindruck des südlichen Lichts fand Purrmann eine Bildsprache reiner Farbe und vereinfachter Formen. Er schuf heitere Landschaften, tauchte sie in mediterranes Sonnenlicht. "Purrmanns Interesse für die ausgewogene Komposition der Farbflächen äußerte sich vor allem in den zahlreichen Stillleben, in denen er Blumen, Früchte und ornamental gemusterte Stoffe beziehungsvoll arrangierte. Seinen eigenen Stil entwickelte Hans Purrmann, indem er auch auf den ersten Blick gegensätzliche Farben zu einer harmonischen Einheit im Ensemble verband", so die Veranstalter. Hans Purrmann ist sich und seiner Linie stets treu geblieben, hat die Gegenständlichkeit nie verlassen und blieb unbeeindruckt von den Kunsttendenzen seiner Zeit. Allein im Kräftespiel der Farben sah er seinen Weg.

Die Ausstellung im "Kunstforum Berliner Volksbank", Budapester Straße / Ecke Kurfürstenstraße, 10787 Berlin, ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt 4
 
     
     
 
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