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Jobvernichter

 
     
 
Die Hartz-Gesetze sind inzwischen legendär - so viele Pleiten, Pech und Pannen in nur einem Bereich sind außergewöhnlich. Immer wieder werden Details darüber bekannt, daß die eine oder andere Stellschraube, die eigentlich den Arbeitsmarkt beleben sollte, nutzlos ist oder gar das Gegenteil bewirkt.

In diese Reihe fügt sich nun auch die "Arbeitsgelegenheit in der Mehraufwandsvariante" - umgangssprachlich als "Ein-Euro-Job" bekannt. Ziel dieser Strategie
ist es, schwer vermittelbare Arbeitslose wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen und sie so interessant für ihren Arbeitgeber zu machen, daß er sie in eine reguläre Beschäftigung übernimmt.

Inwieweit die seit dem 1. Januar 2005 angebotenen, mit maximal ein bis zwei Euro Aufwandsentschädigung pro Arbeitsstunde zusätzlich zu Arbeitslosengeld II entlohnten Zusatzjobs im sozialen und kulturellen Bereich sinnvoll sind, hat das "Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung" (IAB) jetzt überprüft.

Zwar wurde erfreulicherweise festgestellt, daß die Arbeitgeber den Ein-Euro-Jobbern überwiegen eine sehr hohe (28 Prozent) beziehungsweise zumindest eine befriedigende (56 Prozent) Motivation zusprachen, doch bei der Qualifikation der überwiegend ungelernten Kräfte sah das Ergebnis schon weniger gut aus. Während im Osten der Bundesrepublik Deutschland immerhin nur 14 Prozent die Fähigkeit zu ihren Hilfsjobs abgesprochen wird, sind es im Westen 42 Prozent.

Hinzu kommt, daß höchstens zwei Prozent der Arbeitgeber die Ein-Euro-Jobber auf eine reguläre Stelle übernehmen. Fatalerweise wurde aber auch festgestellt, daß vier Prozent der Einrichtungen bereits aufgrund der billigen Arbeitskraft Personaleinsparungen vorgenommen haben. Da gut die Hälfte der vom Staat zu 100 Prozent subventionierten Langzeitarbeitslosen nicht wie geplant zusätzliche, sondern Standardaufgaben übernimmt, sei langfristig sogar mit einem weiteren Abbau der regulären Beschäftigung zu rechnen.

Im großen und ganzen ist das IAB zu dem Schluß gekommen, daß die sozialen Arbeitsgelegenheiten sich nicht als Brücke in den ersten Arbeitsmarkt erwiesen hätten. Nur eine bessere Betreuung im Einzelfall - Arbeitsämter kennen selten das Aufgabengebiet ihres Schützlings - könne davor schützen, daß Ein-Euro-Jobs mehr Arbeitsplätze
 
     
     
 
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