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Kontakte trotz Widrigkeiten vertiefen

 
     
 
Für das nördliche Ostdeutschland hat sich die Lage nach der Nato-Osterweiterung in Frühjahr noch deutlicher verändert. Dies zeigte sich jetzt auch beim Besuch de brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe. "Rußlands westlichste Außenposten", wie er in Moskau selbstvergessen und ahnungslos immer noch genann wird, grenzt direkt an die Nato, ohne daß die Russen den Wert dieses Gebietes beim Ausba der deutsch-russischen Beziehungen ins Kalkül ziehen.

Wenn sich Stolpe nun schon seit Jahren in Königsberg engagiert, er tut dies übrigen auch als Vorsitzender der deutsch-russischen Freundschaftsgruppe im Bundesrat und in Absprache mit der Bundesregierung, so tut er es vermutlich nicht bewußt im Sinne de Ostdeutschland. Und dennoch dient der gebürtige Stettiner den Ostdeutschland, indem er durc seine Aktivitäten Ostdeutschland stärker ins Bewußtsein und in die Greifbarkeit de Deutschen holt. Daher ist es zu begrüßen, daß Brandenburg und Königsberg ihre 199 aufgenommene Zusammenarbeit vertiefen wollen. Ein entsprechendes Protokoll unterzeichnete Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) und Gouverneur Leonid Gorbenko
vergangene Woche in Königsberg.

Schwerpunkte der künftigen Zusammenarbeit sollen dem Dokument zufolg Industriekooperation, Landwirtschaft, Soziales, Bauwirtschaft und Architektur Umweltschutz, Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie Tourismus sein. Ein erste Kooperationsvertrag war im April 1994 unterzeichnet worden, allerdings war der Vertrag vo 1994 weithin ergebnislos verpufft.

Für 1999 und 2000 sind unter anderem Seminare für russische Agrarfachleute sowi Praktika für Agrarstudenten aus Königsberg in Brandenburg vorgesehen. Die Europa-Universität "Viadrina" in Frankfurt (Oder) und die Universitä Königsberg wollen ihre Kooperation in Lehre und Forschung verstärken. Im Königsberge Deutsch-Russischen Haus wird noch in diesem Jahr eine Ausstellung "Humboldts Reis durch Rußland" gezeigt. Die Zusammenarbeit von Unternehmen aus Brandenburg un Königsberg soll durch Ausstellungen, Seminare und Präsentationen angekurbelt werden.

Ein wichtiges Thema seines Gesprächs mit dem Gouverneur sei die Sanierung vo Plattenbauwohnungen gewesen. Gorbenko habe großes Interesse an den Erfahrunge brandenburgischer Baufirmen mit diesen sozialistischen Bauten gezeigt. Die Stadt und viel weitere Orte des geschändeten ostdeutschen Gebiets bestünden überwiegend au Betonplatten und seien modernisierungsbedürftig. Auch wolle die Gebietsadministratio 15 000 neue Wohnungen bauen lassen. Finanziert werden könne der Aufbau durc sogenannte Dreiecksgeschäfte. Diese beruhen auf dem Austausch von Rohstoffen und Waren ohne daß die Russen Devisen aufbringen müssen.

In seinen Gesprächen mit Gorbenko betonte Stolpe, die regionale Zusammenarbeit mi Königsberg habe volle Unterstützung der Regierungen in Moskau und Berlin. Der Gouverneu begrüßte die Initiative der Landesregierung und sagte zu, das Gebiet wolle sein geopolitische Lage nutzen und zur europäischen Integration beitragen. Und er versprac eine Verbesserung des Investitionsklimas im Gebiet. H. N. / P. F
 
     
     
 
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