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So manches Elternteil kommt sich zeitweise vor wie in einem Sketch, so merkwürdig - jedenfalls aus der Sicht von Erwachsenen - ist das Denken und Fühlen der häufig eben nicht lieben Kleinen. Diese Situationskomik hat Uwe Wittstock, Kulturkorrespondent bei der Welt, jetzt versucht, in einzelnen Episoden in dem Buch "Der Familienplanet - Eltern. Kinder. Katastrophen" seinen erwachsenen Mitmenschen näherzubringen.
Der Vater von drei Söhnen im Alter von sechs bis zwölf Jahren berichtet von Super-Soakern, Bro Sis, MTV, Dragon Ball, Bejamin Blümchen und anderen Dingen, die für Kinder der Gegenwart unerläßlich sind. So ist es beispielsweise kein Vergnügen, für die gemeinsame Urlaubsfahrt das Auto packen zu dürfen, da der Nachwuchs mehr mitnehmen will, als das Fahrzeug fassen kann. Auch haben die Söhne des Literat urkritikers keinerlei Verständnis für Papas Arbeit und seine intellektuell durchtränkten Bemerkungen sind ihnen sogar vor ihren Freunden peinlich.
Wittstocks 32 Kapitel über Eltern, Kinder und andere Katastrophen sind mit farbigen Zeichnungen von Manfred Bofinger illustriert, doch auch sie sind, genauso wie die Texte, nur leidlich komisch. Fritz Hegelmann
Uwe Wittstock: "Der Familienplanet - Eltern. Kinder. Katastrophen", C. H. Beck, München 2004, geb., zahlr. Abb., 111 Seiten, 10,90 Euro
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