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Maler Gerhard Eisenblätter

 
     
 
Land des Lichts, da Sonne und Mond wie nirgends sonst Zauber üben, Land der schweigenden hellen köstlichen Dünentiere, der schwarzen Berge mit den niedrigen, vermoosten, harzduftenden, nordischen Zwergkiefern, du Land des köstlichsten Waldes, du zwischen Meer und Haff wie zwischen Ewigkeiten gestellt, ich grüße dich! Über deinen Geheimnissen kreisen die lichten Möwen. Aus dir gibt es keine Rückkehr. Meine Seele ist dir verfallen. Ich gehöre dir!" – Der Schriftsteller Hansgeorg Buchholtz hat in Worte gekleidet, was ein anderer Künstler mit Pinsel und Farbe ausgedrückt hat – der Maler Gerhard Eisenblätter aus Königsberg. Bis zu seinem Tod am 3. August 1975 hat Eisenblätter immer wieder das Bild der Heimat auf Leinwand und Papier gebracht, auch dann noch, als er dem Land und seinen Schönheiten nicht mehr direkt begegnen konnte. Seit früher Jugend hatte er Fahrten durch ganz Ostdeutschland unternommen und sich später vor allem auf der Kurischen und der Frischen Nehrung, aber auch in Masuren und im Oberland aufgehalten. All die damals gesammelten Eindrücke ermöglichten es dem Künstler, auch nach der Vertreibung die ostdeutsche Landschaft und die Menschen eindrucksvoll darzustellen.

"Sinnenerleben und Verstandeslogik" nennt ein besonderer Kenner des Eisenblätterschen Oeuvres, der Kunsthistoriker Dr. Günter Krüger, die beiden Säulen, auf denen das Schaffen des ostdeutschen Malers ruht. In der Vereinigung dieser beiden Elemente liege ein wesentliches Merkmal Eisenblätterscher Malerei
, ja ihre Wurzel. "Nur durch das Miteinander von Sinnenaufnahme und logisch gestalteter Verarbeitung wird Eisenblätters Malerei letztlich verständlich."

Gerhard Eisenblätter, vor 90 Jahren, am 28. Mai 1907, in Königsberg geboren, gehörte einer Künstlerfamilie an, deren Mitglieder mit ihrem Werk – jeder auf seine unnachahmliche Weise – ein Bild der Heimat gezeichnet haben. Vater Wilhelm war Theatermaler am Königsberger Stadttheater, doch hat auch er eine Reihe von ostdeutschen Landschaften und Ansichten gemalt; so ein Ölgemälde des Königsberger Hafens (um 1903), das heute im Ostdeutschen Landesmuseum in Lüneburg hängt. Ehefrau Erika Eisenblätter-Laskowski, die heute in Regensburg lebt und die 1979 mit dem Ostdeutschen Kulturpreis ausgezeichnet wurde, ist ebenfalls Malerin; sie war Meisterschülerin bei Fritz Burmann an der Königsberger Akademie, wo sie auch ihren späteren Mann Gerhard kennenlernte. Sohn Anselm wurde Architekt.

Gerhard Eisenblätter ließ sich wie sein Vater zunächst als Theatermaler und Bühnenbildner ausbilden, besuchte dann jedoch die Kunstakademie seiner Vaterstadt, um bei den Professoren Karl Storch d. Ä. und Fritz Burmann zu studieren. Seine erste Kollektivausstellung hatte Eisenblätter 1933 bei Riesemann & Lintaler in der Pregelstadt. Bald folgten Aufträge für öffentliche Gebäude, Wandmalereien und Glasfenster entstanden – eine Kunstrichtung, der sich der Königsberger auch nach dem Krieg erfolgreich widmete. So finden sich heute noch in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen Mosaike, Sgrafitti, Reliefs und plastische Gestaltungen an öffentlichen Gebäuden, die Gerhard Eisenblätter geschaffen hat. Sie künden neben den Gemälden, Aquarellen und Pastellen vom unermüdlichen Schaffen des ostdeutschen Künstlers.

 
     
     
 
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