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Neue Sichtweise

 
     
 
Mit Ferdinand I. gelangte 1526 erstmals ein habsburgischer Herrscher auf den böhmischen Königsthron. Von da an blieb das europäische Herzland für fast vier Jahrhunderte Teil des Habsburgerreiches bzw. der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie.

Vor allem ab Mitte des 19. Jahrhunderts formierten sich in Böhmen nationaltschechisch
e und panslawistische Kräfte, die in den Habsburgern ihre größten Feinde sahen und nach Unabhängigkeit strebten. Diese Widerstände trugen ihren Teil zur schrittweisen Erosion der Donaumonarchie bei, die am Ende des Ersten Weltkrieges schließlich in ihre verschiedenen Glieder zerfiel.

Danach wurde die Habsburgerzeit von offizieller tschechischer Seite in tiefsten Schwarztönen gemalt. Erst nach dem Bruch von 1989 begann sich diese Sichtweise zugunsten einer ehrlichen Rückschau zu verändern.

Als wichtiger Markstein im Zuge der Neuinterpretation der böhmischen Landesgeschichte kann eine große Ausstellung gelten, die vom 16. Juni bis 19. September in Prag stattfindet. Sie trägt den Titel "Das Jahrhundert der Habsburger - Prag und die böhmischen Länder in der Donaumonarchie 1791-1914".

Die Kuratorin der Ausstellung, Martina Kulikova, erklärte Ende März auf einer vom Stadtarchiv Prag veranstalteten Pressekonferenz: "Ja, wir hoffen, daß diese Ausstellung dazu beitragen kann, daß die Habsburger nicht mehr als Feinde des tschechischen Volkes betrachtet werden."

Nach dem Ende der Präsentation im September wird die Schau als Dauerausstellung im Schloß Ctenice bei Prag zu sehen sein. (MS)

 
     
     
 
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