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Pim Fortuyn: Keine Brandstifter?

 
     
 
Öffentliche Empörung ist in der sogenannten Mediengesellschaft ein steuerbares Instrument. Allein wenn sie als Brandbeschleuniger einer ohnehin geplanten oder bereits ins Werk gesetzten Kampagne zu gebrauchen ist, wird sie entfacht. Nach der Ermordung des niederländischen Politikers Pim For-tuyn blieb sie daher aus. Die medialen Resümees blieben in einer flauen "Betroffenheit
" stecken.

Peinlich vermieden wurde insbesondere die Suche nach "geistigen Brandstiftern". Sie hätte schließlich zu überaus unangenehmen Resultaten geführt. Monatelang hatten Journalisten und Politiker europaweit gegen den "Rechtspopulisten" aus Rotterdam gehetzt. Dabei setzten sie unverdrossen auf die verleumderische Gleichsetzung der Begriffe rechts, rechtspopulistisch und rechtsextrem, die einen linksextremen Fanatiker zu dem paranoiden Schluß verleitete, in Fortuyn eine Art Wiederauferstehung Hitlers oder Mussolinis zu erblicken, die einen vorsorglichen Tyrannenmord erfordert.

Folgerichtig schloß der österreichische FPÖ-Europa-Abgeordnete Peter Sichrovsky, die Tat müsse als "Warnung an all jene verstanden werden, die systematisch gegen politisch Andersdenkende eine Stimmung des Hasses, der Ausgrenzung und der Diffamierung provozieren". Sichrovsky, der auch Generalsekretär seiner Partei ist, mußte sich wegen seines Glaubens des öfteren als "Haiders Hofjude" beschimpfen lassen.

Woher rührte der besondere Haß auf Pim Fortuyn, der im ersten politischen Mord der Niederlande seit 1672 gipfelte? Fortuyn paßt so gar nicht ins Klischee des reaktionären Alt-Rechten, das sich Linke gezimmert haben. Als offen homosexueller Lebemann erfüllte er das Abziehbild eines dekadenten Hedonisten, welches eher klerikal-konservative Kreise zum Kochen bringt.

Aber vielleicht war es gerade das: Fortuyn überführte die Linke ihrer fundamentalen Lebenslüge. Die besteht darin, daß Freiheit, Emanzipation, selbstbestimmtes Leben nur im Kampf gegen die Traditionen, gegen die kulturelle Überlieferung der europäischen Nationen zu erringen seien - in letzter Konsequenz durch massenhafte Einwanderung aus möglichst fremden Kulturkreisen. Pim Fortuyn sagte offen, daß diese Masseneinwanderung insbesondere von Moslems das Gegenteil von Freiheit bringen werde, weil diese eine aus unserer Sicht rückständige Kultur mitbrächten, die sie uns eines Tages versuchen würden aufzuzwingen.

Die daraus folgende Diagnose über die Linke brachte der deutsche Schriftsteller Botho Strauß einmal auf den Punkt: Nicht die Liebe zum Fremden treibe die Multikulturalisten, sondern der Ekel vor dem Eigenen. Letztlich wollen sie durch Multikulti nichts befreien oder "bereichern", sondern nur zerstören nach der Losung: Lieber islamischer Kalifatsstaat als deutsche Leitkultur.

 

Wurde Pim Fortuyn Opfer einer tödlichen Hetzkampagne? Die Anwälte des am 6. Mai von einem Linksextremisten ermordeten niederländischen Politikers haben am Montag mehrere Journalisten und Politiker wegen Anstiftung zum Haß angezeigt. Schonungslos hatte Fortuyn die Lebenslügen der Linken und die Feigheit der etablierten bürgerlichen Parteien angeprangert. Seine Gegner diffamierten ihn daraufhin als "Rechtspopulisten".
 
     
     
 
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