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Seltene Aufnahmen zur jüngeren Geschichte: Segelflug über der Nehrung und Ostdeutschland 1945

 
     
 
Daß es auf der Kur schen Nehrung S gelflieger gab, die im Aufwind der Dünen ihre Bahnen zogen, ist bekannt. Daß Rossitte zusammen mit der Wasserkuppe in der Rhön als die Wiege des Segelflugsports gelten kann schon weniger. Und nicht nur das. Ostdeutsche Segelflieger waren maßgeblich an de Entwicklung der Segelflugtechnik beteiligt. So stellte zum Beispiel der ostpreußisch Volksschullehrer Ferdinand Schulz mehrere Weltrekorde auf, zuerst 1924, als er mit seine selbstgebauten legendären "Besenstielkiste" acht Stunden und 42 Minuten übe dem Predin bei Rossitten in der Luft blieb.

In Erinnerung an Ferdinand Schulz wurde im August 1999 vor dem Nehrungsmuseum zwische Sarkau und Rossitten ein Gedenkstein eingeweiht. Das war auch der Aufhänger für eine wunderbaren Film über ein vergessenes Kapitel der Luftfahrtgeschichte, auf das die Ostdeutschland stolz sein können. Der Videofilm "Ostdeutschland-Flieger" erzählt die faszinierende Geschichte des Segelfliegens in Ostdeutschland, von den Anfängen nach de Ersten Weltkrieg
bis zum allgemeinen Ende 1945. Nicht nur in der berühmte Segelflugschule Rossitten und ihrem Außenlager in Pillkoppen wurde geflogen. Auch in Nidden und auf dem nördlichen Teil der Kurischen Nehrung, in Memel und bei Tilsit, in Sensburg und in Drachenberge bei Angerapp, in Korschenruh und Nesselbeck bei Königsberg in Palmnicken und an der Bernsteinküste, in Willenberg an der Nogat und vielen andere Orten in Ost- und Westpreußen wurde die begeisterte Jugend im Segelfliegen geschult.

Die Schönheit Ostdeutschlands, insbesondere der Kurischen Nehrung aus der Sicht de lautlosen Flieger ist ein denkbar geeignetes ostdeutsches Thema, um es in laufend Bilder umzusetzen. Noch nie gezeigte historische Aufnahmen aus den 20er, 30er und 40e Jahren wechseln in dem Film mit wunderschönen Farbaufnahmen aus Sommer und Herbst 1999 Und immer wieder können wir den spannenden Geschichten zahlreicher Augenzeugen von damal lauschen, die für diesen Film interviewt wurden. Man muß weder Ostpreuße noc Segelflieger sein, um von dieser faszinierenden Geschichte gefesselt zu werden.

Herrliche Luftaufnahmen aus dem nördlichen Ostdeutschland sind wir von dem Autor de Films schon gewohnt. Kristof Berking, 34, selbst kein Ostpreuße, aber nach eigenen Worte durch eine Wahlverwandschaft mit dem Land der Wälder, Dünen und kristallnen See verbunden, hatte bereits 1993 sechs Dokumentarfilme über Nord-Ostdeutschland vorgelegt darunter den Dreiteiler "Flug über Nord-Ostdeutschland". Nun hat er nac sechsjähriger Unterbrechung das Filmemachen wieder aufgenommen, und zwar auf noc professionellerem, fernsehsendefähigem Niveau.

So kann denn auch gleich noch über einen zweiten Film aus seiner Hand vermelde werden: "Ostdeutschland im Inferno 44/45 – Dokumentation der Tragödie von Jun 1944 bis Januar 1945". Beginnend mit den verheerenden Bombenangriffen der Roya Airforce auf Königsberg im August 1944, über die sowjetische Oktoberoffensiv (Nemmersdorf) und die verspätete Flucht der Zivilbevölkerung bis zur Kapitulation de Festung Königsbergs im April 1945 wird das ganze Ausmaß der Katastrophe, die jede Ostdeutschland getroffen hat, nachgezeichnet. Dabei hat Berking, wie schon bei de "Ostdeutschland-Fliegern" und den Dokumentarfilmen von 1993, wieder ein große Geschick bewiesen beim Ausgraben seltener oder noch nie gezeigter Aufnahmen. Vo brennenden Tilsit über die Bombardierung Insterburgs und die Einnahme Allensteins un Elbings bis zum Sturm auf Königsberg sehen wir die vertrauten Bilder der ostdeutsche Heimat aus dem Blickwinkel sowjetischer Kameraleute.

Augenzeugen berichten in dem Film über die dramatischen Wochen des Untergangs. Da vorliegende Film- und Interviewmaterial und das Thema überhaupt erwiesen sich s umfangreich, daß Berking den Stoff auf zwei Filme aufgeteilt hat. "Ostdeutschland in Inferno 44/45" behandelt die Zeit bis zur sowjetischen Januaroffensive 194 ausführlich und die nachfolgenden Monate bis zur Kapitulation im Schnelldurchgang "Ostdeutschland im Todeskampf ’45" rollt die Geschehnisse bis Januar 1945 noc einmal auf – mit noch nicht gezeigten Filmaufnahmen und Interviews –, um sic dann in der gebotenen Tiefe der Zeit von Januar bis Mai 1945 zu widmen, in der die Tragödie erst ihren Höhepunkt erreichte. Geplant ist sogar noch ein dritter Teil übe die Geschichte Ostdeutschlands und der in der Heimat verbliebenen Menschen in den Monaten un ersten Jahren nach dem Ende des Krieges. Eine solche Filmtrilogie hätte zweifelsohne da Zeug, ein Standardwerk über die ostdeutsche Tragödie zu sein.

Ostdeutschland-Flieger. Die Geschichte des Segelfliegens auf der Kurischen Nehrung VHS-Video, 116 Minuten, 39,95 Mark.

Ostdeutschland im Inferno 44/45. Dokumentation der Tragödie von Juni 1944 bis Janua 1945. VHS-Video, 83 Minuten, 39,95 Mark.

Ostdeutschland im Todeskampf ’45 – Januar bis Mai 1945. 122 Minuten, 49,95 Mark Zu beziehen über: Polar-Film und Medien GmbH, Schildarper Straße 10, 48712 Gescher, Fax 0 25 42/95 13 95. BN


 
     
     
 
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