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Trikolore trifft Zarenadler

 
     
 
Erstmals wurde die Schlacht bei Preußisch Eylau an historischer Stätte nachgestellt. Diese Schlacht hat die komplizierte Geschichte der beiden Staaten Preußen und Rußland eng miteinander verflochten, und Pr. Eylau machte sie in ganz Europa bekannt. ( 5.)

Die Nachstellung der Schlacht begann unweit des Gedenkkreuzes für das russische Heer nahe Preußisch Eylau und damit dort, wo sich vor 200 Jahren die linke Flanke der russischen Artillerie befunden hatte. Nicht alle der 600 angemeldeten Teilnehmer kamen und Schießpulver gab es auch nicht, doch war die Schlachtenrekonstruktion eine der größten der letzten Jahre. So waren mehr als 70 Pferde
und 20 Geschütze beteiligt. Einen Teil der Rösser brachten die Polen mit, die zusammen mit Russen und Weißrussen rund die Hälfte der Teilnehmer ausmachten. Die anderen Teilnehmer kamen aus der Bundesrepublik Deutschland, den USA, Frankreich, Italien, Belgien und dem Baltikum. Es waren Enthusiasten, die nicht gerade wenig Geld und Tatkraft aufbrachten, um hier mit dabei zu sein. Der Rekonstruktion der Schlacht war eine ernsthafte historische Arbeit vorausgegangen, um eine möglichst große historische Genauigkeit zu gewährleisten. Alle Teilnehmer an der Darbietung waren so ausgerüstet, wie es die Schlachtenteilnehmer vor 200 Jahren gewesen waren. Die Kosten der Veranstaltung betrugen ungefähr zwei Millionen Rubel (rund 60000 Euro). Sie wurden vom Moskauer Fonds "Imperien der Geschichte" übernommen.

Ungeachtet des kalten Wetters fand das Spektakel viele Zuschauer, die sich nach alter russischer Sitte mit Wodka aufwärmten. Diese Idee gefiel auch den Gästen aus zwölf Ländern; sie beteiligten sich deshalb aktiv daran. Sie wärmten sich auf, aber hauptsächlich schauten sie dem gebotenen Spektakel zu.

Zum 200. Jahrestag der Schlacht wurde neben dieser Nachstellung des weiteren der Obelisk des Architekten August Stürmer rekonstruiert, der im Jahr 1856 aufgestellt worden war. Außerdem fand am 9. Februar eine internationale wissenschaftliche Konferenz statt, an der Wissenschaftler aus Deutschland, Rußland, Litauen, Polen und den USA teilnahmen.

Bereits am 14. Februar 1999 wurde am Haus Nr. 19 der Hauptstraße von Preußisch Eylau eine Gedenktafel angebracht, auf der in Russisch wie Französisch zu lesen steht, daß hier während des Vierten Koalitionskrieges von 1806/1807 Kaiser Napoleon wohnte. Und auch schon zu sowjetischer Zeit war den Russen die historische Bedeutung dieses Ortes gegenwärtig gewesen. So wählten sie als neuen Namen für Preußisch Eylau "Bagrationowsk". General Pjotr Iwanowitsch Bagration hatte während der Schlacht die russische Vorhut befehligt.

Fotos: Farbenprächtiges Spektakel: 600 Personen aus Europa und Amerika sagten ihre Teilnahme zu; Wie vor 200 Jahren: Neben gemeinen Infanteristen waren auch Kavalleristen und der Kaiser der Franzosen (rechts) zugegen.

 

General Pjotr Iwanowitsch Bagration

Pjotr Iwanowitsch Bagration entstammte der königlichen Dynastie der georgischen Bagratiden und kam 1765 nahe dem Kaspischen Meer in Kisljar zur Welt. 1782 trat er in russische Dienste. Im Vierten Koalitionskrieg führte er wie bei der Schlacht von Preußisch Eylau auch bei jenen von Heilsberg und Friedland vom 10. und 14. Juni 1807 die russische Vorhut. Seine für die Geschichte Preußens wohl wichtigste Tat war der mit dem französischen Marschall Joachim Murat geschlossene Waffenstillstand vom 20. Juni 1807, welcher dem Tilsiter Frieden vorausging. Wichtiger für die Russen dürfte sein teilweise erfolgreiches Wirken im Vaterländischen Krieg sein. In der Schlacht von Borodino (1812) schien ein Sieg gegen die Franzosen schon wahrscheinlich, als er eine tödliche Verwundung erlitt.

In den Augen seines Gegners Napoleon war Bagration der einzige fähige unter den Generalen Rußlands. Und seine eigenen russischen Soldaten nanten ihn vielsagend "Bogration", was soviel heißt wie: "Er ist der
 
     
     
 
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